Der Schrecken um Mitternacht: Im Programm des Forums wird der japanischen Meister der Hölle, der Regisseur Nakagawa Nobuo, wiederentdeckt. Beim Hin- und Weggucken staunt man über die Grausamkeit und entdeckt ungewohnte Verwandtschaften mit alten Gemälden und späteren Filmen
Die Brüste der Muse küssen: Weil die Protagonisten in Lothar Lamberts neuem Film „Küss die Kamera“ aus Wien kommen, geht es selbstverständlich auch um Macken
Am Ende des Jahres wird alles komisch: Muttersöhnchen von Vertriebenen bilden Weihnachtsneurosen aus und zwingen zum Zurückdenken an die tolle Linke. Da sucht man sein Heil in Pop-Erinnerungen und ignoriert lieber die Blutspur im Treppenhaus
Neuerwachtes, nichtideologisches Lösungsfindungsinteresse: Das Spiel des Jahres 2005 war das japanische Zahlenrätselspiel Sudoko. Ein Erfahrungsbericht
Seit über zwanzig Jahren widmet sich Klaus Beyer dem Beatles-Nachbau. Sieben Alben hat er bisher neu eingespielt, nun ist „Helft!“ herausgekommen, seine wunderbar schrammelig-psychedelische Version von „Help!“. Eine neue DVD präsentiert außerdem einen Querschnitt durch Beyers restliches Werk
In West-Berlin gab es Anfang der Achtzigerjahre eine verzweigte Super-8-Szene, die wilde und paranoide Filme drehte. Der alte Aktivist padeluun hat daraus ein Programm auf DVD zusammengestellt, das er in der Volksbühne präsentierte
Sanft rieselt der Schnee in den Zeichentrickhäuserschluchten, und am Ende jubelt ein Feuerwerk: Mit „Tokyo Godfathers“ hat Satoshi Kon ein schönes Weihnachts-Anime gedreht, in dem drei Obdachlose ein Kind retten
Romantiker sind Realisten, Popliteratur lebt von genauer Beobachtung: Die Berlin-Kultur-Seiten waren Anfang der 90er-Jahre ein Ort für radikale Schreibweisen. Alltagstexte über Möbelhäuser wurden zum Vorbild für die „Berliner Seiten“ der „FAZ“. Und heute? Ein melancholischer Nachtrag
Sie waren Krankenpfleger, stehen nicht auf „Neo-Nenas“ und haben in Mitte beim Veranstaltungsblatt „Partysan“ viel über das Büchermachen gelernt. Mittlerweile ist der Verbrecher Verlag, den Jörg Sundermeier und Werner Labisch vom Mehringhof aus betreiben, auch schon zehn Jahre alt. Ein Porträt
Arbeiten gegen den Augenzumachimpuls: Das Leipziger Dokumentarfilmfestival präsentierte sich dieses Jahr mit neuem Leiter, neuem Logo und mit einem heimlichen Leitthema – der Religion