Die Welt und wie sie sich spiegelt und wie diese Spiegelung der Welt auf das Bewusstsein zurückwirkt, das die Welt betrachtet: Beim 46. Internationalen Leipziger Dokumentarfilmfestival konnte man sich wie ein Gast in einer irgendwie utopischen Medienwelt fühlen und viele wunderbare Filme gucken
Am Samstag strahlt RTL die umstrittene Dokumentation „Weltsensation! Michael Jackson – hautnah“ aus (21.30 Uhr). Es ist manchmal bizarr, manchmal berührend – aber nicht wirklich skandalös
Blind Date zu dritt und auf Sendung: MTV läutet mit seinem neuen Format „Dismissed“ die Post-Big-Brother-Ära ein. Es konnte tatsächlich noch schlimmer kommen – denn das eifrige Lieblingssexstellungsgeplapper macht die Zuschauer bloß traurig
Zwillingsbrüder kämpfen um die Macht (und vor allem um die Rolle der Hauptfigur): Alain Robbe-Grillets neuer Roman „Die Wiederholung“ spielt im Berlin des Jahres 1948
Man schlendert von Soundsystem zu Soundsystem, während sich im Kopf Sätze formen wie: „Dies ist eine imposante Demonstration multikulturellen Selbstbewusstseins ohne jeden Exotismus.“ Auf dem Notting Hill Carnival in London
Was man immer schon über die Yakuza oder Schuluniformen wissen wollte: Christoph Neumanns Alltagsreportagen waren in Japan ein Erfolg. Bei uns tragen sie den Titel „Darum nerven Japaner“
Die Literarisierung geht weiter: Drogenkuriere, Drogenfahnder und charismatische Gangster bilden das Personal in Norman Ohlers neuem Roman „Stadt des Goldes“
Zu Hause in fragilen Bewusstseinszuständen: Norman Ohlers Roman „Mitte“ – ein Buch über Drogen und das Wohnen in alten Häusern, auch ein Buch über die Westdeutschlandisierung der Hauptstadt
Die Opfer möchten eigentlich gar keine Opfer sein: In der Literaturwerkstatt diskutierte der ehemalige DDR-Underground über den Fall „Sascha Anderson“ ■ Von Detlef Kuhlbrodt