Wenig bekannte Namen, starken Willen zu relevanten Themen und eine Fehlentscheidung bringt diese Berlinale. Aber auch Publikums-Tuchfühlung und tolle Wodka-Momente.
"Picco", das Debüt des jungen Filmemachers Philip Koch, handelt von Folter im Jugendknast. Seine Schwäche: Das Zeigen grausamer Szenen führt zu keinerlei Erkenntnis.
Bernd Eichinger trug eine Idee von Hollywood nach Deutschland - und traf den Massengeschmack. Mit 61 Jahren verstarb der erfolgreiche Filmproduzent. Ein Nachruf.
Der Plot steht still, sobald Angelina Jolie ins Bild kommt: "The Tourist", der neue Film von Florian Henckel von Donnersmarck, sehnt sich nach Grandezza, schwelgt aber nur im Pomp.
Die Geschichte von den Massenvernichtungswaffen wurde wieder und wieder bemüht, um den Angriff gegen Irak zu rechtfertigen. Der Politthriller "Fair Game" erzählt die Geschichte dahinter.
Tony Scotts "Unstoppable - Außer Kontrolle" zeigt eine Zeitbombe in freier Fahrt. Der Film könnte ein toller Bewegungsfilm sein. Aber leider gehts nicht ohne Moral.
Sofia Coppolas neuer Film "Somewhere" handelt von einem Hollywoodstar in der Krise. Ein Gespräch über Süßigkeiten, Übergangssituationen und Geld von Berlusconi.
In seinem furiosen Film inszentiert Olivier Assayas Carlos' Leben als Augenblicke mit potenziell offenem Ausgang. Der antikapitalistische Terrorist schillert dabei als flexibler Unternehmer.
Oskar Roehler arbeitet sich mit "Jud Süß - Film ohne Gewissen" an Veit Harlans Propagandafilm und dessen Hauptdarsteller ab - und Moritz Bleibreu rampensaut den Goebbels.
Viele politische Filme gab es beim diesjährigen Festival von Venedig zu sehen. Den Hauptpreis gewann jedoch Sophia Coppola mit ihrem Drama über die Sinnkrise eines Hollywoodstars.
Harter Stoff am Lido: Wang Bing zeigt ohne Scheu die unerträgliche Situation eines chinesischen Arbeitslagers, Gianfranco Rosi porträtiert einen mexikanischen Auftragskiller.
Sofia Coppolas Wettbewerbsbeitrag "Somewhere" ist eine Satire auf das Showbusiness, sie selbst nimmt die Telegatti-Awards aufs Korn. Auch der Film "Guest" fragt, wie man die Wirklichkeit erfassen kann
Digitalisierung macht den Filmstreifen überflüssig. Aber auch jenseits des großen Kinos kann Zelluloid Erstaunliches leisten. Was, das zeigt die Frankfurter Schirn mit einer Ausstellung.
Festgehaltene Regisseure, Finanzkrise, Kolonialismusstreit: Die Wirklichkeit brach dieses Jahr häufig ein ins Paralleluniversum der Filmfestspiele von Cannes.