Kann man fünfhundert Anfängerinnen und Anfänger zu Talenten erklären? Ein Gespräch mit dem Berlinale-Leiter Dieter Kosslick über Sinn und Zweck des Talent-Campus, den er im vergangenen Jahr eingeführt hat
Ein Gespräch mit Andres Veiel über die Kunst, den Protagonisten Raum zu geben, die Ernst-Busch-Schule und sein Fasziniertsein von totalen Institutionen. „Die Spielwütigen“ läuft im Panorama
Das im Computer generierte Bild sieht heute glaubwürdiger aus als das Zelluloidbild – „Aber noch gelten die alten narrativen Standards“. Ein Gespräch mit dem Filmwissenschaftler David Rodowick über die Digitalisierung und die Zukunft des Kinos
Christian Petzolds neuer Film „Wolfsburg“ erzählt eine Geschichte von Schuld und Sühne, ohne dabei den Blick vom Alltag abzuwenden. „Die Filme sollten nicht moralische Positionen untermalen oder propagieren“, sagt der Regisseur, sondern „die Menschen bei der moralischen Arbeit betrachten“
Große Oper ist gerade richtig: Ein Gespräch mit dem chinesischen Regisseur Chen Kaige über seinen neuen Film „Xiaos Weg“, die Opfer der Kulturrevolution und die Nähe Chinas zur westlichen Welt
Ein Lob dem Minimalismus: „Ten“, der neue Film von Abbas Kiarostami, spielt fast ausschließlich im Innenraum eines Autos. In den zehn Sequenzen gelingt dem iranischen Regisseur eine überzeugende Mischung aus avantgardistischer Komposition, sozialem Dokument und großem Schauspielerkino
Echtes Glück gibt es nur auf der Leinwand: Die Dokumentation „Cinemania“ folgt New Yorker Filmsüchtigen in deren verführerische Parallelwelt. Aus dem amerikanischen Alltag haben sich die Einzelgänger verabschiedet: Wozu sind reale Erfahrungen gut, wenn man sie nicht in Schwarzweiß hat?
Auf den Spuren einer Insellegende: Emanuele Crialeses Spielfilm „Lampedusa“ ist eine Hymne auf die Schönheit des Lichts, auf die Farben und die Körperlichkeit, mit der sich die Figuren dem Kontrast von Wüstenlandschaft und Meer anheim geben
Mit unprätentiösen Bildern und ihren beiden Laienschauspielerinnen hat die chinesische Filmemacherin Li Yu ihr Debüt „Fish & Elephant“ als lesbische Coming-out-Story gedreht
Aus der Binnenwelt der Beurres und Sans Papiers: In seinem unsentimentalen Debütfilm „Wesh, Wesh, qu'est-ce qui se passe?“ lässt Rabah Ameur-Zaïmeche Freunde und Familie mitspielen
Die ganz normale Katastrophe zwischen Bungalow und Autohaus: Mit seinem neuen Film „Wolfsburg“ erforscht Christian Petzold weiter die Mentalität der Bundesrepublik
Kleine Fluchten, großer Ärger: Ulrich Köhlers Debütfilm „Bungalow“ erzählt lakonisch von einem Pubertätsdrama in der hessischen Provinz. Der Stress des Erwachsenwerdens trifft auf das nötige Phlegma, um sich ihm zu entziehen
Exaltiert wie jeder rituelle Exorzismus ist „Die unbarmherzigen Schwestern“, Peter Mullans filmische Abrechnung mit der katholischen Kirche Irlands und den von ihr betriebenen Magdalenen-Heimen
Wo die Häuser eng beieinander stehen und die Nachbarn über Gartenzäune hinweg streiten, siedelt die niederländische Regisseurin Eugenie Jansen ihren Spielfilm „Zwischenland“ an. Ein alter Kriegsveteran und ein junger Bürgerkriegsflüchtling haben darin mehr gemeinsam, als sie vermuten
Einfühlung ist nicht billig zu haben: Die Brüder Fosco und Donatello Dubini folgen in ihrem Roadmovie und Kammerspiel, ihrem fikionalen, ihrem dokumentarischen Film der Schweizer Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und der Ethnologin Ella Maillart ins Afghanistan der Vierzigerjahre