Cannes Cannes (VI): Gus Van Sant macht aus dem Massaker von Littleton einen ruhigen Filmessay, Lars von Trier erzählt in seinem Festivalfilm davon, wie überheblich es ist, von Leiden zu erzählen
Von einem, der aufbricht, frischen Wind in die Provinz zu bringen: Andreas Dresens Dokumentarfilm „Herr Wichmann von der CDU“ porträtiert einen Bundestagskandidaten auf verlorenem Posten
Warum das Indoktrinieren keine Rolle spielt: Ein Gespräch mit dem Regisseur Winfried Bonengel über die Vorzüge des Spielfilms gegenüber dem Dokumentarfilm, über die Vermittlung von Lebensgefühl und über die echten Nazis
Nah dran an der Exploitation: Winfried Bonengels Spielfilmdebüt „Führer Ex“ will zeigen, wie aus einem jungen, unpolitischen Mann ein strammer Nazi wird. Dafür hält sich der Film lange im Gefängnis auf. Die für den Schauplatz typischen Demütigungen werden mit großer Freude am Detail inszeniert
ln seinem Beitrag zu „11’09’’01“ erinnert Ken Loach an den 11. September 1973, den Tag, an dem das chilenische Militär gegen die Regierung Salvador Allendes putschte. Ein Gespräch mit dem britischen Filmemacher über Trauerökonomien, die Außenpolitik der USA und zugespitzte Formen der Montage
Vom Blick nach Osten: Beim internationalen Filmfest in Thessaloniki standen neue Filme aus dem Iran im Mittelpunkt – und die Frage, was sie eigentlich über das Land aussagen, aus dem sie kommen. Doch die Debatte über Repräsentation und die Fallen des Orientalismus blieb an der Oberfläche
Annäherungen an die RAF: Ein Gespräch mit der Darstellerin Birge Schade über ihre Rolle in „Baader“ und die reale Ulrike Meinhof, Geschichtstreue und Fiktion sowie den Sprachduktus der Terroristen
Am Freitagabend wurden im Berliner Tempodrom die Deutschen Filmpreise vergeben. Der Kanzler zitierte Rilke, die Pointen waren flach, und „Nirgendwo in Afrika“ erhielt gleich fünf Auszeichnungen
Festgelegt auf viel Haut: Auch in „Annas Sommer“ von Jeanine Meerapfel ist die Spanierin Ángela Molina als Fotografin an der Kamera unbeholfener als im Umgang mit jungen Männern. Ein Porträt
Frauen in der Wirtschaftswundergesellschaft und die Gespenster aus der familiären Vergangenheit: Karin Jurschicks Dokumentarfilm „Danach hätte es schön sein müssen“
Neues aus dem Privatleben großer Dichter: „Die Braut“ von Egon Günther ist nun schon der dritte Film, der sich um Weimarer Klassikergeschichten dreht – freilich mit feinem Gespür für gut gewählte Motive und sanfte Dekonstruktion ■ Von Cristina Nord