Wo das Ich am Steuer sitzt: Mit markigen Statements zur mangelnden Willensstärke reagiert die deutsche Elite auf die Misere der in Armut lebenden Teile der Bevölkerung. Dabei verkennt ein solcher bedingungsloser Erfolgsgeist, dass auch Egoismus nur trägt, weil er gesellschaftlich eingebunden ist
In seiner Studie über „Ludwig Feuerbach und die Welt des Glaubens“ analysiert der Wissenschaftsjournalist Jens Grandt das revolutionäre Denken um 1840. Was damals als Religionskritik erledigt schien, wird für ihn noch einmal zur Grundlage für einen Dialog im Geiste des Kommunismus
Kritik der Kritik (10): Immer noch können sich Naturwissenschaftler mit dem schützenden Mythos der Sachlichkeit umgeben. Um sie zu kritisieren, ist es notwendig, sich in die Produktionsbedingungen naturwissenschaftlichen Wissens hineinzudenken
Gut geht es den Bienen in der Stadt, selbst in einem Kunstprojekt. In „Honey Neustadt“ von Harry Sachs und Franz Höfner wohnen und arbeiten sie im Plattenbau. Das lässt verblüffende Analogien zu
Wer nicht gegessen wird, findet entschieden mehr Beschützer als die Tiere in der industriellen Produktion. Denen geht es seit der Vogelgrippepanik eher schlechter -–aber dieses Wissen taugt nicht zur Wiederauflage des Medienhype um die Geflügelpest
Wer sagt eigentlich, wann ein Territorium über- oder unterbevölkert ist? Ein Blick auf die überholten Gegensätze in den Studien zur demografischen Lage der Nation
Nichts ausschließen, alles wahrnehmen: Erstmals sind zwei Bände des französischen Literaturwissenschaftlers Roland Barthes auf Deutsch erschienen, in denen er seine Philosophie des „Neutrums“ formuliert. Den Kulturkampf um Integrationsdebatten sah er dagegen schon 1971 als Krieg der Sprachen
Die Ausstellung „Jagdsalon“ im Kunstamt Kreuzberg zeigt in Videos, Fotos und Installationen, warum der Mensch noch immer gerne zur Angel oder anderen Waffen greift, wenn er Tieren begegnet. Oft ist es nur der Wunsch nach einer Trophäe
Denn die Wahrheit entsteht nur jenseits der Gewalt: Michel Serres sucht in seinem „Atlas“ nach Orientierungshilfen, aber auch nach Antworten auf die Fragen, wo wir sind und wie wir an andere Orte gelangen können. Dabei will er stets den gleichberechtigten, Dialog schaffenden Austausch
Der Zufall beherrscht das Leben: Die Physik als Wissenschaft vom Leben zeigt erkennbare Grenzen. Regelmäßig verfehlt sie die im Begriff des Lebens anwesende biologische Spezifität, die Frage nach Leben und Tod, die für sie kein Problem ihres Bereiches ist
Die Natur verfährt nicht nachhaltig, und sie lässt sich auch nicht berechnen: In einer bemerkenswerten Studie setzt der Biologe Hansjörg Küster dazu an, die Ökologie von normativen Vorstellungen über Kreisläufe oder Gleichgewichte zu befreien
Allein findet man nicht heraus aus der Weltverdammnis. In den Hamburger Deichtorhallen erforscht eine Ausstellung die Beziehung des Schriftstellers Hubert Fichte und der Fotografin Leonore Mau
Political Studies (VIII): Etwa hundert Think-Tanks gibt es in Deutschland, die Politik hat einen hohen Beratungsbedarf. Der Wunsch nach Versachlichung der Entscheidungen hat aber irrationale Seiten
Im Auftrag von Greenpeace bereiste der Fotograf Markus Mauthe die letzten verbleibenden Urwälder, um deren Zustand zu dokumentieren. Am Wochenende präsentierte er die Ergebnisse in Form eines Diavortrags in Berlin