Vor 50 Jahren begann der Prozess gegen Adolf Eichmann. Historiker Ulrich Herbert sieht in ihm eher einen intellektuellen Überzeugungstäter als einen asozialen Verbrecher.
Goebbels gilt als Symbol effektiver, moderner Propaganda. Doch viele Erfolge der NS-Propaganda waren selbst inszeniert. Ein Gespräch mit dem Goebbels-Biografen Peter Longerich.
Die Studie "Das Amt" hat gezeigt, wie stark das Auswärtige Amt in den Mord an den europäischen Juden verstrickt war. Jetzt melden sich die Kritiker zu Wort.
ESSAY Die deutsche Gedenkkultur ist sinnentleert und lebt von einer gefühlten Identifikation mit den Opfern, klagen die Historikerin Ulrike Jureit und der Psychoanalytiker Christian Schneider. Ihre Analyse ist durchaus überzeugend, sie greift dennoch zu kurz
ZEITGESCHICHTE Die DDR wollte einst die Kontinuität der faschistischen Unternehmenseliten in der Bundesrepublik beweisen. Der Westen wies das zurück. In Jena diskutierten Norbert Frei, Tim Schanetzky, Jonas Scherner und Carola Sachse über die Wirtschaft des NS-Regimes
Gerade in Krisenzeiten brauchen Demokratien Gründungserzählungen, die Sinn stiften. In Deutschland, so Politikwissenschaftler Herfried Münkler, gibt es diese Erzählungen nur bruchstückhaft.
Ein jüdischer Häftling hilft am 19. Mai 1944 von innen die Tür des Güterwaggons zu schließen, der ihn nach Auschwitz fährt. Warum? Ein Gespräch mit Harun Farocki über das KZ Westerbork und die Filmaufnahmen, die 1944 dort gedreht wurden, und über Farockis dokumentarisches Essay „Aufschub“
Links im Erscheinungsbild, rabenschwarz im Wesen - und Störenfried der eigenparteilichen Berechenbarkeit: Was Kurt Becks Sprache über seinen Blick auf die Linkspartei verrät.
Warum wollten wir Römer sein? Mit Hilfe kostbarer Exponate versucht die große Doppelschau in Magdeburg und Berlin zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf diese Frage eine Antwort
Der Historiker Peter Longerich belegt anhand bisher nicht ausgewerteter Quellen, dass das NS-Regime ab Ende 1941 immer wieder gezielte Hinweise auf die Vernichtung der Juden gab
Es ist etwas faul im Elisabethanischen Zeitalter: Der Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt, führender Kopf des „New Historicism“, hat eine Shakespeare-Biografie vorgelegt: „Will in der Welt“
Auf einer Weimarer Tagung zum „Kommunismus im Museum“ gerieten deutsche Studenten und osteuropäische Museumsmacher aneinander: Ist es möglich, deutsche Strategien der Vergangenheitsbewältigung zu exportieren?
Die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ nähert sich ihrem triumphalen Ende, noch bis Ende März wird sie in der Hamburger Kampnagelfabrik zu begutachten sein. Ende März wandert sie schließlich ins Depot des Bundesarchivs. Aber die Kontroversen bleiben. Und das ist ihr größtes Verdienst