Von der Unmöglichkeit, „Musik“ zu sagen, ohne sich umzusehen: Das Festival Inventionen 2000 in den Sophiensälen und der Parochialkirche widmet sich dieses Jahr den unterschiedlichsten Verschleierungsmechanismen in der zeitgenössischen Musik
Das Berliner Ensemble Zeitkratzer glättet die Wogen der Geschichte. Die Musik stellt keine Fragen, gibt keine Antworten und entgleitet dem Hörer, während sie verklingt
Bernd Mottl inszeniert Frank Martins Tristan-Oratorium an der Neuköllner Oper. Sportswear herrscht vor, aber dann ist Konstanze Gasts helle, intonationssichere und vollmundige Brangäne eben doch das Ereignis
Wie die Musik einem Begriff wie „Empfindsamkeit“ auch über das 18. Jahrhundert hinaus noch Gültigkeit verleihen kann: Der Dirigent Peter Rundel und das Ensemble Oriol im Kammermusiksaal der Philharmonie
Zwölf Männer waschen sich die Füße und hören laute Musik: Pünktlich zu Ostern macht Harrison Birtwistle die christliche Utopie fit für das neue Jahrtausend – „The Last Supper“ an der Staatsoper Unter den Linden
Pierre Boulez wird morgen 75. Als Komponist kämpfte er gegen Pathos, als Dirigent gegen Archaismen. Als Musiktheoretiker wirkte er weit über die Avantgarde seiner Zeit hinaus
■ Die Kunst der Choreografie liegt darin, zu wissen, wie man nicht zusammenstößt. Ein Gespräch mit Merce Cunningham über den Zufall und den Einsatz von Kameras und Computeranimationen in seinen Stücken: Wie man die Möglichkeiten des regulierten Spiels erweitert
■ Das Label Edition R.Z. veröffentlicht ungewöhnliche Aufnahmen zeitgenössischer Komponisten. Mit zwei CDs Franco Evangelistis ist jetzt ein neuer editorischer Wurf gelungen
Mehr Geschmeidigkeit, weniger stereotypes Experimentieren: Beim zweiten „Festival der Etwas Anderen Musik“ gibt es Sounds, die im weiten Hörfeld von Ambient, Nobient und Uneasy Listening angesiedelt sind ■ Von Björn Gottstein