Taipeh sieht aus wie ein unvollständiges Baukastensystem, und Befreiungsversuche enden marktgerecht vor Kameras: Lin Cheng-shengs „Betelnut Beauty“ (Wettbewerb)
Anthony Hopkins ist ein feiner Herr, aber politische Korrektheit mag er nicht. Seinen Hannibal hingegen hat er lieb, denn das Monster ist sexy, beißt nur die Unhöflichen und befreit uns Triebunterdrücker nebenbei alle. Sir Anthony plaudert
Der filmende Onkel Lasse Hallström erzählt in „Chocolat“ (Wettbewerb) eine dörfliche Geschichte über Glückspralinen, Kriegswitwen und einen schnulzenden Johnny Depp
Bei Dreharbeiten fühlt sich Jan Fehse wie „ein Bassist in einer Band“. Schließlich schafft es der von München nach Berlin übergesiedelte Kameramann immer wieder, strenge Bilder ohne viele Effekte zu filmen – zuletzt die kahlen Betonquader von Hohenschönhausen in Esther Gronenborns „alaska.de“
Die große Retrospektive „50 Jahre Fernsehfilm“ auf 3sat wartet mit Kabinettstückchen aus dem Fundus von ARD, ZDF, ORF und SRG auf. Und malt dabei, mal mehr, mal weniger gelungen, aber immer authentisch, auch ein Bild von 50 Jahren Deutschland
Alles beseelt, alles lebendig, alles fliegt. In seinem durchgeknallten Märchen „Luna Papa“ lässt der tadschikische Regisseur Bakhtiar Khudojnazarov Embryos erzählen und Kühe vom Himmel fallen. Ein zentralasiatisches Fantasialand zwischen Kitsch und Budenzauber, Shakespeare und „Top Cruise“
Die Kanadierin Patricia Rozema verfilmt Jane Austens „Mansfield Park“ über die Schärfe der Vorlage hinweg. Aus seelischen Erdbeben wird eine Choreografie der Putzigkeiten
Wenn sich amerikanische Mainstream-Filme für Minderheiten einsetzen, kann es ziemlich krampfig zugehen. In „Makellos“ entdeckt Joel Schumacher sein Herz für Transen und bekehrt einen reaktionären Robert De Niro zum Tuntenfreund