Dem Namen nach hört sich „Das kleine Fernsehspiel“ zwar nach altbackener TV-Frühzeit an. Tatsächlich steckt dahinter die Avantgarde des ZDF. Zum Beweis läuft heute „Mein langsames Leben“ als Auftakt der Reihe „Berlin, Echtzeit“ (23.55 Uhr, ZDF)
Den Alltag auf dem Revier prägen Männerbünde und Alpha-Tiere: Der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer hat für „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ bei den Ordnungshütern geschnüffelt und vier reale Mobbingfälle verarbeitet (20.15 Uhr, ARD)
Denn früher mag das ZDF die Filme über Asylbewerber und Einwanderer nicht senden. Dabei sind in der neuen internationalen Reihe des „Kleinen Fernsehspiels“ einige Perlen dabei. Der erste Beitrag heute kommt aus Dänemark: „Pizza King“ (0.20 Uhr)
Schenk und Ballauf sind wieder dran: Im WDR-Tatort „Schützlinge“ müssen sie – was sonst – einige Morde aufklären. Allerdings dieses Mal in der fremden Welt der Gehörlosen (So, 20.15 Uhr, ARD)
Pragmatische Völkermischungen beim Herrn der Ringe: die dokumentarische Highend-Serie „Sturm über Europa“ beschäftigt sich mit der europäischen Frühgeschichte (Teil 1: Sa, Teil 2, 3 und 4: So, immer 20.45 Uhr, Arte. Ab 3. März einzeln im ZDF)
Ausgerechnet am Hochzeitstag erfährt Hannes von der Affäre seiner Frau. Um sie zurückzuerobern, entwickelt der Heimwerker kriminelle Energien und überfällt mit Gasmaske und Frauenperücke eine Bank („Das verflixte 17. Jahr“, 20.45 Uhr, Arte)
Die Krimi-erprobte Barbara Rudnik bekommt ihren eigenen „Polizeiruf“. Der Auftakt verläuft recht holprig. Und wenn sie es ihren Vorgängerinnen gleichtut, wird sie eh nicht lange im Dienst bleiben
Kinogrößen gelingen selten TV-Erfolge. „Titanic“-Regisseur James Cameron macht mit „Dark Angel“ eine Ausnahme. Seine Fahrradkurierin Max ist das Gegenstück zur „Tomb-Raider“-Springmaus
Regisseur Dieter Wedel wühlt für viel Geld in der Hamburger Kommunalpolitik und weiß: Die Gebührenzahler sind auch Steuerzahler („Die Affäre Semmeling“, 20.15 Uhr, ZDF)
Denn diesmal hat Henning Mankell das Drehbuch für seinen trüben Cop selbst geschrieben:Kurt Wallander hat nichts mit biederem Krimieinerlei zu tun („Die falsche Fährte“, 22.15 Uhr, ZDF)
Die Rückkehr des Automobilfilms: Nach dem Erfolg von „The Fast And The Furious“ kommt jetzt das Rennfahrerdrama „Driven“ mit Til Schweiger in die deutschen Kinos
Das Eventmovie „Der Tanz mit dem Teufel“ über die Oetker-Entführung ist ein mattes Psychodrama, garniert mit einer deplatzierten Liebelei. Sat.1 scheitert an dem Versuch, Anspruch zu liefern und Quote zu bringen (So./Mo., 20.15 Uhr, Sat.1)
Trotz Querelen zwischen Drehbuchautor und Regisseur ist der dritte Hamburg-„Tatort“ gelungen. Ob sich der Hamburger Machtwechsel auf die Storylines auswirkt, wird sich zeigen (So., 20.15 Uhr, ARD)
Ein amtlicher Paranoia-Thriller spielt mit dem Verbleib des Stasi-Vermögens nach der Wende und kommt dabei trotz unglaublicher Verschwörungstheorien sogar recht realistisch daher („Das Staatsgeheimnis“, 20.15 Uhr, Pro 7)
Wie eine Fortsetzung der „Simpsons“ mit anderen Mitteln: Auch bei „Malcolm mittendrin“ werden virtuos kleinbürgerliche Werte hintertrieben (21.15 Uhr, Pro7)