Ob an Marlon Brando oder Muhammad Ali: Die Brüder Albert und David Maysles gingen nah ran. So machten die „Direct Cinema“-Pioniere vor, was als Homestory oder Langzeitdoku heute im TV läuft
Als Maler bewegt sich John Malkovich durch immer neue abgründige Szenarien, Veronica Ferres spielt auch mit: Der chilenische Regisseur Raoúl Ruiz inszeniert den Film „Klimt“ als Dekadenzfantasie – als Studie über die Zeit, da die Sprache modrig wurde und die Bilder zu fließen begannen
Wie das durchschnittliche Leben eines durchschnittlichen Achtzehnjährigen zerfällt und in ungeahnten Exzessen mündet: Christoph Hochhäuslers neuer Film „Falscher Bekenner“ ist eine bemerkenswert gekonnte Fallstudie über moderne Adoleszenz
Shakespeares universelle Menschheitsdramen riefen schon immer zu vielfältiger Aneignung auf. Das Programm „Shakespeare+Film“ zeigt aktuelle Adaptionen aus Madagaskar, Neuseeland und Indien
Entlang des Essens von den Widersprüchen der Globalisierung erzählen: Erwin Wagenhofers „We Feed the World – Essen global“ ist ein Dokumentarfilm über die Produktion von Nahrungsmitteln
Wie kann das Kino den Fallen der Fetischisierung entgehen, wenn es die Jugend feiert? Morgen startet im Arsenal eine Reihe mit Filmen von Jacques Doillon, der seit den frühen Siebzigerjahren Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden zeigt
Bloß kein zahmer Zeigerealismus: Das Filmfestival „Globale“ betreibt das kritische Mapping der Globalisierung – und überwindet mit seinem „Neoliberalismus“-Fokus die Darstellungsproblematik
Kino zwischen Individuen und Institutionen: „My Country, My Country“ von Laura Poitras und „Au-delà de la haine“ von Oliver Meyrou (Forum) schlagen verschiedene Wege der Repräsentation ein
Alles Latente manifest machen: In Romuald Karmakars „Hamburger Lektionen“ (Panorama) bringt Manfred Zapatka zwei Vorträge des Islamisten Mohammed Fazazi zur Kenntnis. Damit knüpft Karmakar an sein „Himmler-Projekt“ an
Am „Montag kommen die Fenster“. Natürlich die falschen. Was keine Tragödie ist. Die liegt eher darin, dass nichts im Leben von Nina und Frieder zur Tragödie werden kann. Die beiden sind sozusagen auch seelenlandschaftlich dem Mittelgebirge verhaftet, dem Schauplatz von Ulrich Köhlers Film
Immer in Sichtweite der Filmindustrie: Thom Andersen, Filmessayist und Historiker, untersucht in „Los Angeles Plays Itself“ das Verhältnis zwischen Drehorten, Schauplätzen und dem flüchtigen Gedächtnis der Stadt. Im Eiszeit-Kino kann man ihm folgen
Dem Dschungel entkommen, wird ihnen die Heimat zum neuen Feindesland: Josué Méndez erzählt in „Dias de Santiago“ von den Veteranen des Krieges gegen Drogenbarone und Rebellen. Peru, das kaum ein Kino hat, ist im Weltkino angekommen
Das Regime verfährt mit dem Volk wie mit den Landmassen: Der chinesische Dokumentarfilm „Yan Mo – Vor der Flut“ über das Staudammprojekt am Jangtse-Fluss