Auch im sechsten Teil seiner Boxchamp-Saga schlägt sich der mittlerweile 60-jährige Sylvester Stallone noch ganz passabel. Ansonsten ist „Rocky Balboa“ eine gefühlvolle Studie über das Altern
Mord und Verrat, Inzest und Kindstod und offen ausgetragene Aggressionen: Die geballte Ladung macht Chris Kraus’ „Vier Minuten“ zu einem Stück echtem Kino
Der zivilisationskritische Ansatz fällt simpel aus, das Maya-Setting ist vor allem Fantasy-Kulisse. Und dennoch hat Mel Gibsons neuer Film „Apocalypto“ auch Qualitäten: In den besten Momenten wird fesselndes Actionkino geboten – und dank neuer Kameratechnik ist die Optik atemberaubend
Martin Scorsese besucht das Filmfestival in Rom, um seinen neuen Spielfilm „The Departed“ vorzustellen, die Adaption eines Hongkong-Triaden-Films von Johnnie To. Außerdem macht er Werbung für seine Film Foundation, mit der er sich um die Restaurierung von Filmen wie „Il Gattopardo“ bemüht
Ein Körper aus Stahl taugt nicht mehr: Bryan Singers „Superman Returns“ setzt auf Werktreue, nur wird dabei deutlich, dass Supermans Superkräfte in der Hightechwelt von heute alltäglich sind
Zu einer guten Komödie gehört Begeisterung für den Wahnsinn. Der fehlt Ben Youngers „Couchgeflüster“, in dem Meryl Streep die Therapeutin und potenzielle Schwiegermutter Uma Thurmans spielt. Trotzdem ist es immer wieder schön, zu sehen, wie Schwindeleien den Weg zur Wahrheit verstellen
Kochkurs mit der European Film Academy: In der Arena in Treptow wurde der Europäische Filmpreis 2005 verliehen. Die Häufung von allein fünf Preisen auf einen Film – Michael Hanekes „Caché“ – sowie die offizielle Amtssprache Englisch machen das Ereignis aber noch lange nicht zu einer Oscar-Nacht
Eine Slacker-Idylle im Westjordanland, in der die Märtyrer-Maschine ihrer Arbeit nachgeht: In seinem Film „Paradise Now“ schildert Hany Abu-Assad, wie aus zwei sympathischen palästinensischen Rumhängern Selbstmordattentäter werden. Die Einfühlung gelingt, doch die Opfer werden ausgeblendet
Besser abhauen als wegducken: Liebe und Gewalt scheinen ein Dauerbrenner des spanischen Kinos. Auch die Regisseurin Icír Bollaín erzählt mit ihrem letztes Jahr in Spanien für viel Furore sorgenden Film „Öffne meine Augen“ ein Ehe- und Emanzipationsdrama, das um Verständnis für beide Seiten wirbt
Jacob Estes’ Spielfilm „Mean Creek“ ist eine nuancenreiche Studie jugendlichen Gruppenverhaltens, bei der am Ende sogar Sympathie für den Tyrannen bleibt
Ohne besonders innovativ zu sein, führt Sidney Pollack in „Die Dolmetscherin“ vor, was einen echten Thriller ausmacht: eine gewisse Handlungsdichte gepaart mit der richtigen Dosis Paranoia – und Schauspieler wie Nicole Kidman und Sean Penn
Marc Rothemund inszeniert seinen Spielfilm „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ so geradlinig pathetisch, dass man sich glatt in Opas Kino zurückversetzt fühlt. Die kritische Frage nach dem Zusammenhang von Politik und Ästhetik erscheint nur mehr wie unnötiger Ballast für den neuen deutschen Erfolgsfilm
Der russische regisseur Alexander Sokurow gilt als unzugänglich – zu unrecht. Sein neuer film, „vater und sohn“, besticht durch eigenwillige bild-ton-kompositionen und durch die erotisierung des filmischen raums. Und er wagt einen vollkommen neuen blick auf eine liebe zwischen vater und sohn