Vor 25 Jahren entstand in Iran der Gottesstaat. Abolhassan Bani-Sadr war erst Präsident der Islamischen Republik, später deren Gegner. Heute sagt er: Die Reformer um Chatami haben versagt – doch die Macht der Mullahs bröckelt
Präsident Chatami gibt nach und stimmt den umstrittenen Parlamentswahlen am 20. Februar zu. Den protestierenden Abgeordneten droht damit ein Prozess. Der Versuch, die Islamische Republik von oben zu reformieren, scheint gescheitert
Die reformorientierten Parlamentarier machen Ernst. Mit ihrem Schritt protestieren sie gegen den Ausschluss von Kandidaten für die Parlamentswahl durch den Wächterrat. Heute wollen sie eine Kundgebung in Teheran abhalten
Die Auseinandersetzung um die Kandidatenzulassung im Iran lässt die Mehrheit der Bevölkerung unberührt. Denn der politische Streit spielt sich ausschließlich innerhalb des islamischen Lagers ab. Die Reformer haben sich auf dieses Spiel eingelassen
Im Konflikt mit dem Wächterrat über die Ablehnung reformorientierter Kandidaten für die Wahlen könnte nach dem Abgang mehrerer Minister auch noch Staatspräsident Chatami zurücktreten. Doch bislang bleiben die Konservativen hart
Im Iran wächst der Widerstand gegen die Entscheidung des Wächterrates, reformorientierte Kandidaten von den Wahlen auszuschließen. Rufe nach einem Boykott werden immer lauter. Doch die Konservativen wollen auf keinen Fall nachgeben