Je genauer man bei den Coens hinschaut, desto weniger erkennt man: Mit "Burn After Reading" entwerfen Ethan und Joel Coen die Antithese zum hyperkinetischen Actionkino Hollywoods.
Der Comickonzern Marvel geht mit der Neuverfilmung von "Der unglaubliche Hulk" auf Nummer sicher - Action-Regisseur Louis Leterrier setzt auf schnörkelloses Actionkino.
"Control", das Spielfilmdebüt des Fotografen Anton Corbijn, nimmt sich der kurzen Vita des Joy-Division-Sängers Ian Curtis an. Eine zwiespältige Angelegenheit.
Joe Strummer erfand den Punkrebell und verkaufte einen Song an die Jeans-Werbung. Julien Temple zeigt in "The Future Is Unwritten" die Karriere des Clash-Sängers.
Die Dokumentation „American Hardcore“ konzentriert sich auf die dreckigen Gegenbewegungen zu den sauberen Achtzigerjahren und schreibt damit die Geschichte des amerikanischen Punk um. Das grenzt zwar schon an Geschichtsrevisionismus, macht den Film aber zum erfreulich ruppigen Erlebnis
Eine Chronik des Schreckens: Paul Greengrass’ Spielfilm „Flug 93“ rekonstruiert behutsam, ohne Heldenlegenden, was in dem Flugzeug geschah, das am 11. September 2001 von Terroristen gekapert wurde und auf einen Acker in Pennsylvania abstürzte
First Contact in Virginia: Mit „The New World“ hat Terrence Malick die Pocahontas-Legende verfilmt. Er kontempliert Baumkronen, lässt Blätter rascheln und labt sich an den Kindern der Natur. Der Film wird dabei zum mythopoetischen Schmarrn
Mit „Walk the Line“ hat James Mangold das Leben Johnny Cashs verfilmt. So sehr sich Joaquin Phoenix in der Titelrolle auch dem Musiker anverwandelt, Cashs Faszination vermittelt sich nicht
Schlechte Manieren und die Neigung zum Sadismus: Frank Miller, ein Revisionist der amerikanischen Graphic Novel, hat seine „Sin City“-Comics als schwelgerisch maskuline Gewaltfantasie angelegt. Etwas humorlos hält sich Regisseur Robert Rodriguez bei der Verfilmung sklavisch an die Vorlage
Nicole Kassells Regiedebüt „The Woodsman“ erzählt davon, wie ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Mann in die Gesellschaft zurückzufinden versucht. Der Film wehrt sich gegen reflexhafte Affekte, gerät aber in Erklärungsnöte
Wenn nichts mehr hilft, versucht man sein Comeback eben als Protestsänger: Kevin Spacey hat über den Musiker Bobby Darin ein erfrischend krudes und obsessives Biopic gedreht. Seine überzeugendsten Momente hat der Schauspieler in „Beyond the Sea“ als lässiger Crooner mit Big-Band-Begleitung