Hätte Gary Lauck in Deutschland bloß ein paar Kilo Haschisch unter die Leute gebracht, befände er sich als US-Bürger längst wieder auf freiem Fuß. Doch der Mann, der jahrelang Deutsche mit nazistischem Propagandamaterial versorgte, muß die vier Jahre Gefängnis absitzen, die das Hamburger Landgericht vor knapp zwei Jahren gegen ihn verhängte – wegen fortgesetzter Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhaß. Die deutschen Behörden wollen Lauck – anders als sonst bei Ausländern üblich – nicht vor Ede der Strafe freilassen, um nicht in den Verdacht zu geraten, Nazis zu milde zu behandeln. Doch ist das auch rechtsstaatlich und im Einklang mit dem Gebot der Meinungsfreiheit? Ein Essay ■ Von Horst Meier
40 leere Castoren kamen kontaminiert aus Frankreich und England in niedersächsische AKWs zurück. Ministerium: Meßprotokolle lagen nicht vor ■ Aus Hannover Jürgen Voges
■ Faradsch Sarkuhi kam gestern in Frankfurt an. Der iranische Schriftsteller und Regimekritiker spricht über seinen Leidensweg im Gefängnis und seine Hoffnungen auf Veränderungen in seiner Heimat
Die neuesten Klonversuche zeigen: Der Weg zur industriellen Anwendung dieser Methode und zum Vervielfältigen von Menschen ist nicht mehr weit ■ Von Matthias Urbach
Chinas bekanntester Dissident Wei Jingsheng kommt frei, doch seine Zukunft ist unklarer denn je. Ihm droht nach eigenen Worten „ein Ende in Mittelmäßigkeit“ ■ Aus Peking Georg Blume
■ Künftig können Pharmakonzerne an Gen-Patenten kräftig verdienen. Die Beschreibung des Gens reicht aber nicht, Forscher müssen auch den Nutzen angeben
■ Unter Kollegen galten die beiden Mediziner Peter Doherty und Rolf Zinkernagel als aussichtsreiche Kandidaten für den mit 1,7 Millionen Mark dotierten Preis