Ein Dieb mit einem Schild um den Hals, das Markieren der Autos von Alkoholsündern – das Justizsystem in den USA greift immer öfter auf die öffentliche Erniedrigung von Straftätern zurück ■ Aus Washington Andrea Böhm
Ein Zeuge, den der ehemalige SS-Mann seinerzeit geschlagen hat, erinnert sich gut an das Gesicht. Zum ersten Mal leidet die Verteidigungsstrategie Erich Priebkes, der seit zehn Tagen vor Gericht steht ■ Aus Rom Werner Raith
Sie reden vom Scheitern der Stadtguerilla und von den Skrupeln, Menschen zu liquidieren. Ulrike Meinhofs Freundinnen und Genossen nutzen ihren 20. Todestag zu einem öffentlichen Gespräch ■ Aus Berlin Bascha Mika
„Die Zelle war etwa vier mal dreieinhalb Meter groß und enthielt 65 bis 70 Menschen. Es gab weder Lüftung noch sanitäre Einrichtungen ...“: Ein Journalist aus Nigeria beschreibt seine Erlebnisse in Polizeihaft ■ Von Osa Director
Hamid Abdanur kam mit 7, klaute mit 10, raubte mit 14 und sitzt mit 18: Einer von vielen Ausländern im Jugendknast ■ Von Richard Laufner und Miriam Reddemann
In der Klinik gibt es keine Medizin, im Postamt keine Post, im Gefängnis keine Justiz und im Zoo kein Futter: Absurde Auswüchse des Alltags im verlassenen und verarmten Nordosten Zaires ■ Aus Kisangani Jörg Schulze
Der Friedensprozeß für Nordirland ist im Gang. Doch im Umgang mit gefangenen IRA-Mitgliedern kennt die britische Regierung kein Erbarmen. Auch nicht mit Krebskranken ■ Aus Belfast Petra Schürenhöfer und Ralf Sotscheck
Im Prozeß gegen die junge Dichterin Alina Wituchnowskaja tragen die russischen Geheimdienste ihren Machtkampf mit den Intellektuellen aus. Verhaftungsvorwand: Drogenhandel ■ Aus Moskau Barbara Kerneck
Die SPD-Spitzenkandidatin Ingrid Stahmer verkauft im Berliner Wahlkampf vor allem sich selbst: kompetent, nett – und sauer auf die Bonner Genossen ■ Von Torsten Preuß
Bevor heute die Abstimmung über den Posten des Tory-Parteiführers über die Zukunft von Premier John Major entscheiden wird, traut sich innerhalb der Partei keiner zu sagen, was er denkt ■ Aus London Ralf Sotscheck
Bis zu seinem Tod hat Ahmad Abou-Tabikh versucht, in der Bundesrepublik Fuß zu fassen – 25 Jahre lang –, und ist gescheitert. An seiner Entwurzelung, seiner Drogensucht und am Ausländerrecht ■ Aus Berlin Bascha Mika
Im hintersten Eck des Londoner Ostens, unter der Hochbahnstation Shadwell, sind die dreißiger Jahre mit ihren Straßenkämpfen zwischen Demokraten und englischen Faschisten noch lebendig ■ Aus London Ralf Sotscheck
Ein Jahr nach dem Beginn der Massaker in Ruanda trennen nach wie vor tiefe Gräben Überlebende von Tätern. Die Regierung verfügt nicht über die Mittel, eine Aufarbeitung der Vergangenheit und damit die Möglichkeit einer Versöhnung herbeizuführen ■ Von Bettina Gaus
Bürger und Beamte arbeiten Hand in Hand fürs deutsche Asylrecht: Eine ganz normale Nachtschicht mit einer Streife des Bundesgrenzschutzes an der deutsch-tschechischen Grenze ■ Von Detlef Krell
Prozeßbeginn gegen sieben der 25 wegen Kindesmißbrauchs angeklagten WormserInnen: Die Angeklagten schweigen. Am Samstag starb die Großmutter im Gefängnis an einem Herzanfall ■ Von Heide Platen