In Frankreich sorgte „Romance“ bereits für heftige Debatten. Jetzt kommt Catherine Breillats pornografischer Diskursfilm bei uns ins Kino. Mit einer Heldin, für die sexuelle Erfahrung zum Erweckungserlebnis wird. Ein Gespräch über masochistische Initiation, den Sinn von Tabus und das Sakrale am Sex
Real Life Comedy ohne doppelten Boden: In Milos Formans „Der Mondmann“ über das Leben des Stand-up-Komikers Andy Kaufman ist Jim Carrey seinem Vorbild ebenbürtig. Aber wie lässt sich eine Biografie verfilmen, die immer nur als Fake und Fantasie gelebt wurde?
Mit „Die Unberührbare“ wandelt Oskar Roehler auf Fassbinders Spuren. Ein Gespräch über seine Mutter Gisela Elsner, Hannelore Elsners Augen und halluzinatorische Aschenbecher
■ Davonlaufen gilt nicht! Der österreichische Schriftsteller Robert Schindel im Gespräch über die Rolle der Kultur in Österreich und die Zukunft des Bachmann-Preises. Der Juryvorsitzende plädiert dafür, standzuhalten und den Klagenfurter Wettbewerb stattfinden zu lassen
Der Schriftsteller Erri De Luca schloss sich 1968 Italiens Arbeiterbewegung und später Lotta continua an. Heute schreibt er über den Abschied. Ein Porträt ■ von Aureliana Sorrento
Die täglichen CDU-Enthüllungen sind längst zur Daily-Soap-Opera verkommen. Das notwendige Projekt der politischen Aufklärung bleibt beim Entrüstungskarussell auf der Strecke. Denn das „System Kohl“ wird nicht abgebaut, sondern perfektioniert ■ Von Georg Seeßlen
■ Tagebau wird Freizeitsee: Die Lausitz will als Wirtschafts- und Touristenmagnet Anschluss ans neue Jahrtausend finden. Deshalb führt die Region nun auf der mit 5.000 Quadratkilometern größten Landschaftsbaustelle in Europa eine Internationale Bauausstellung durch
Sozialrevolutionäres Pathos, unbedingter Wille zum Neuanfang – all das bietet das neue Leitungsteam der legendären Berliner Schaubühne. Mit der Uraufführung von Sasha Waltz' Choreographie „Körper“ findet heute die Wiedereröffnung statt ■ Von Christiane Kühl
Ist die deutsche Hauptstadt die Weltkapitale des Atheismus? Regiert hier auch der Teufel? Oder nur der Teufel? Das Schlagwort vom „gottlosen Berlin“ macht die Runde. Der Umzug der Regierungsbonner gleiche einem Weg durch die Wüste, warnte der Kölner Kardinal Meisner. Tatsächlich leben in keiner anderen deutschen Millionenmetropole prozentual gesehen so wenige Christen. Aber ist die Stadt deshalb gottlos? Und wenn ja: Wie lebt es sich damit? In der Kirche. In der Schule. Auf dem Friedhof. Eine Suche nach dem Geist, der weht, wo er will ■ Von Philipp Gessler