Die amerikanische Linke entdeckt Marx wieder neu und hofft auf ein politisches Erstarken. Und auch der Mainstream gesteht ein, dass Amerika eine Klassengesellschaft ist, und misstraut der Ideologie der uneingeschränkten sozialen Mobilität: In den USA wächst das Unbehagen am Kapitalismus
Reggaeton heißt das neue Ding aus der Karibik. Die Wiege des Genres steht in Puerto Rico, doch auch in New York und auf Kuba hat der Dancehall-lastige HipHop-Sound inzwischen viele Freunde gefunden. Nun wollen die Stars der Szene wie Daddy Yankee und Speedy die europäischen Charts erobern
Die Tradition dominiert die Herrenmodenschauen für die Kollektionen des kommenden Sommers in Mailand und Florenz. Bei Prada und Gucci erlebt die zurückgegelte Eleganz der Dreißiger ein Comeback, Burberry orientiert sich am britischen Aristokraten-Chic
Das Kino von Jean-Pierre und Luc Dardenne lebt von seiner sozialen und cineastischen Kompromisslosigkeit. „L’enfant“, ihr jüngster Film, hat zwar noch keinen deutschen Verleih, läuft aber auf dem heute beginnenden Münchner Filmfest. Ein Porträt
Mit seinem Album „Chávez Ravine“ hat der Slide-Gitarrist Ry Cooder einem verschwundenen mexikanischen Viertel in Los Angeles ein Denkmal gesetzt. Ein Gespräch über Globalisierung und Nostalgie, die Pachuco-Kultur der Fünfzigerjahre und die Bedeutung der Latino-Einwanderung in den USA
Dem schwarzen Amerika geht es so schlecht wie selten zuvor. Linke Bürgerrechtler üben sich angesichts dieser Situation in Selbstanklagen: Vor allem fehle es gegenwärtig an Führungspersonal. Und Toni Morrison wünscht sich gleich den Blues zurück
Magische Parallelwelt: Hirokazu Kore-Edas Film „Nobody knows“ erzählt von vier Geschwistern, die von ihrer Mutter in einer Tokioter Einzimmerwohnung allein gelassen werden – eine Parabel auf kindliche Stärke in nach innen gekehrter Verzweiflung
Erkundungen für die Präzisierung der Gefühle rund um einen Aufstand (6): Rudi Dutschkes Ansätze liefern wenig Antworten auf die Herausforderungen, die sich sozialen Bewegungen heute stellen. Die Rahmenbedingungen haben sich geändert
In der Außenpolitik zeigen die USA immer mehr Bereitschaft zum Kompromiss. Doch das reicht nicht, um die Entfremdung zwischen Amerika und dem Rest der Welt zu beenden
Hier ein autonomer Kreislauf, dort der Feind von außen – darauf fußt die Metapher vom Ökosystem. Obwohl ein Phantasma, war dieses Schema in der deutschen Geschichte sehr wirkmächtig. Leider
Der Sänger Sivan Perwer gilt als eine Ikone des kurdischen Widerstands. Ein Gespräch über den politischen Frühling der Kurden im Irak, die Reformen in der Türkei und die kurdische Kultur im Exil
Durch al-Dschasira wurde der islamische Geistliche Yusuf al-Qaradawi in der arabischen Welt zum Medienstar. Seine Kommentare zu Selbstmordattentaten, Homosexualität und jüngst zur Flutkatastrophe haben ihn jedoch in die Kritik gebracht
In den letzten Tagen des Wahlkampfs in der Ukraine mobilisiert die „orangene“ Opposition noch einmal ihre Anhänger für den Sieg Juschtschenkos. Das konservative Lager wiederum will Kiew am Wahlabend mit Milizen besetzen. Es droht Konfrontation
Islamismus: Der Genfer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan ist der erste Popstar des Euroislam. Doch nun eskaliert der Streit um den Undurchschaubaren: Ist er der lange ersehnte Modernisierer oder das Trojanische Pferd des Dschihad in Europa?
Etwa 100 Jahre umfasst das soziale Gedächtnis einer Gesellschaft – und jede Generation entscheidet neu, welche moralischen Bewertungen es enthält. Der Kulturkampf um „die 68er“ ist auch ein Streit um das emotionale Erbe des Nationalsozialismus