Peter Heubach und Sylvia Krauß haben sich als Jugendliche von der Staatssicherheit der DDR anwerben lassen und ihre eigenen Freunde bespitzelt – um sich ihren Berufswunsch zu erfüllen. Nach der Wende holte sie ihre Geschichte wieder ein. Beide wurden in Thüringen aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Beide klagten dagegen. Peter Heubach fühlt sich als Opfer, Sylvia Krauß nicht ■ Von Jens Rübsam
Sieben Jahre schon, seit die DDR dem Westen beigetreten wurde. Aber etwas hat überlebt: Rammstein, die Band, die gekommen ist, um eure Töchter zu verführen – mit Kettenhemden und Muckis aus dem Ossi-Park ■ Von Thomas Groß
Die Rückkehr des alten Westens: Türkische In-Lokale bringen neues Leben in die von allen guten Geistern verlassene Amüsiermeile rund um den Tauentzien. Ein Bericht zur Szenelage ■ Von Daniel Bax
Wie man mit Entfremdung ganz gut zurechtkommen kann: Siegfried Kracauer ist zurück – in vier neuen Veröffentlichungen. Der Briefwechsel Kracauer–Panofsky schließt die Lücke zwischen Frankfurter Schule und Warburg-Institut ■ Von Jörg Lau
In Rußland feiert der Spiritualismus fröhliche Urständ. Wunderheiler haben Konjunktur, Politiker bemühen Astrologen. Und gehen Allianzen mit dem orthodoxen Klerus ein – gegen westliche Religions- und New-Age-Importe ■ Von Irena Maryniak
Das Gros der türkischen EinwanderInnen in der Bundesrepublik informiert sich fast ausschließlich über Medien aus der Türkei / Vor allem das Fernsehen hat für einen Rückzug in eine eigene Öffentlichkeit gesorgt / Gesellschaftliche Entwicklungen und Politik der Bundesrepublik kommen darin fast gar nicht vor / Ein Isolationsprozeß mit Folgen in der Bundesrepublik ■ Von Vera Gaserow
In einer entlegenen Ecke Europas, zwischen Moldova und der Ukraine, hält sich ein letztes kleines Stück Kommunismus: Transnistrien, Hort offizieller Nostalgie und privater Verzweiflung ■ Von Keno Verseck
Die Regierung benimmt sich „unbritisch“, und das Königshaus versinkt im Psychodrama. Die gewohnte Gleichsetzung von Schein und Sein funktioniert nicht mehr, der britische Staat steckt in einer Vertrauenskrise ■ Aus London Dominic Johnson
Fünf Jahre nach der samtenen Revolution in der Tschechoslowakei wollen sich viele nicht mehr an ihre damaligen Hoffnungen erinnern ■ Von Tomas Niederberghaus