Vor einer Woche wurde in der ehemaligen Gerberei des KZ Auschwitz eine Diskothek eröffnet. Der Auschwitzrat protestiert, die Internationale Jugendbegegnungsstätte klagt über Lärmbelästigung. Nun muss die Regierung in Warschau entscheiden
Nigeria bricht auf in die Demokratie – eine neue Ära, deren Spielregeln keiner kennt. Während Präsident Obasanjo erste mutige Schritte unternimmt, erkundet die unterdrückte Jugend ihre neuen Freiräume mit Gewalt ■ Aus Lagos Jahman Anikulapo
Die Werbung umgarnt die kaufkräftige Frau ab 35. Das Abrücken vom Schönheitsideal „jung und schlank“ funktioniert bei der Präsentation von Kosmetika, jedoch nicht beim Verkauf von Mode ■ Von Barbara Dribbusch
Wie ein Trauma lag das schwerste Zugunglück der DDR dreißig Jahre über dem Dorf Langenweddingen. Jetzt ermutigt ein Pfarrerehepaar die Leute zum Reden. Mit den Erinnerungen kehren die Gefühle zurück ■ Von Jens Rübsam
In einer 21 Seiten umfassenden Dokumentation listet Kurt Rebmann minutiös in Zahlen-, Daten- und Faktenmanier die „persönlichen Verhältnisse und Haftbedingungen“ von 25 RAF-Gefangenen auf. Doch die Replik der Anwälte auf die Rebmann-Liste zeichnet ein anderes Bild vom Knastalltag ■ Von Maria Kniesburges
■ Der Likud-Politiker Mosche Amirav verhandelte im vergangenen Jahr mit Vertretern der PLO / Als ein Treffen zwischen Ministerpräsident Jizchak Schamir und PLO-Chef Yassir Arafat in greifbare Nähe gerückt war, wurde der Unterhändler von seiner Partei zurückgepfiffen / Ein Interview von Henryk M. Broder
Im „grauen Bezirk“ Neukölln holten die „Republikaner“ die meisten Berliner Stimmen / Purer Zufall, daß nur in einem Stimmbezirk jeder Fünfte die REPs wählte / „Parteien machen hier seit Jahren keine Politik“ / Auch jetzt streiten sie erstmal um Posten / Keine billigen Wohnungen, zu wenig Kitas und Schulen, „zuviele Aussiedler“ und jede Menge Romanhefte ■ Aus Neukölln Petra Bornhöft
■ In „Patriarchat und Kapital“ bietet Maria Mies eine Zusammenfassung ihrer Analysen / Kritikwürdig ist die Idealisierung der Subsistenzproduktion / Zu sehr enthält die Vision einer feministischen Gesellschaft Wunschdenken und moralischen Rigorismus
Der vor elf Jahren aus der DDR vertriebene Schriftsteller Jürgen Fuchs schreibt über den „faulen Kompromiß“ der großen Koalition der „Vernünftigen“ im Falle Krawczyk / Für ihn gibt es hingegen einen Kompromiß, bei dem die Opfer nicht zu Schuldigen gemacht werden. ■ Von Jürgen Fuchs
■ Ein Portrait von Jean–Claude Mansion, dem neuen Söldnertyp der 80er Jahre / Frankreichs Statthalter in Zentralafrika: ein intelligentes Werkzeug der Staatsräson
■ Berlin, Bahnhof Friedrichstraße: Für Grenzüberschreiter von West nach Ost oder umgekehrt ein Labyrinth von Räumen und Gängen, das erste Unsicherheiten weckt. Nach mühevollen Inspizierungen durch deutsche Gründlichkeit dann der Eintritt in den anderen Teil der Halbstadt - ein Ausflug in die Fremde beginnt
■ Knapp zwei Monate nach dem indisch–srilankischen Abkommen zur Lösung der Tamilenfrage bestimmt die tamilische Guerilla im Norden Sri Lankas immer noch die politische Marschrichtung / Die Bauern in den zerstörten Dörfern versuchen, ihre verminten Felder zu bestellen / Skepsis gegenüber den indischen Truppen überschattet Erleichterung über das Ende der Flächenbombardements / Die singhalesische Administration hat nichts zu sagen
■ Die grüne Fraktion diskutiert „ihr“ Antidiskriminierungsgesetz / Heftige Kontroversen um das Sexualstrafrecht und den § 218 / Soll die Mindeststrafe bei Vergewaltigung gesenkt werden? / Grüne Männer befürchten ein „Berufsverbot“ / Die Sündenböcke sind schon ausgesucht / Heute wird entschieden