Sie setzt „auf Sieg“ und will gleichzeitig „verhärtete Fronten auflockern“. Bettina Wilhelm, 47, Anfang Mai von der Stuttgarter SPD bei nur einer Gegenstimme zur Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl nominiert, demonstriert Selbstbewusstsein. Die parteilose Erste Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall verortet sich selbst in der Mitte zwischen dem konservativen Kandidaten Sebastian Turner und dem grünen Bewerber Fritz Kuhn. Vor der Wahl will sie keine politischen Absprachen treffen. Zu ihren Hauptzielen gehört die drastische Verbesserung der aus ihrer Sicht skandalös schlechten Kinderbetreuung in der Landeshauptstadt. Die Stadtwerke sollen zu 100 Prozent rekommunalisiert werden
Mario Gomez kennt jeder. Er ist Spanier, Schwabe und der teuerste Fußballspieler der Bundesliga. Er kommt aus Unlingen. Dort im Oberschwäbischen lieben alle ihren Super-Mario. Fast alle. Denn dort hat sich „der Mario“ einen Betonbunker auf die grüne Wiese gestellt, den viele Dorfbewohner scheußlich finden
Im Theaterpädagogischen Zentrum in Köln üben Manager, Lehrer und Polizisten den Gang auf die Bühne. Die Laien spielen so gut, dass ihre Aufführungen ausgebucht sind. „Die Menschen kriegen hier ihren Kopf frei“, sagt Leiterin Angelika Pohlert
Kölns SPD-Chef Jochen Ott verwahrt sich im Gespräch mit der taz gegen den Vorwurf, wegen seiner Kritik an der „Multikultitrallala-Politik von Rot-Grün“ Vorurteile zu schüren. Ihm gehe es um ein friedliches Zusammenleben von Immigranten und Deutschen – nach Spielregeln, die für alle gelten
Nicht nur in Sachsen, überhaupt in der früheren DDR steigt die Zahl von Rechtsextremen. Gewalt gegen Ausländer, so scheint es, ist ein ostdeutsches Problem. Eifrig wird nach den Ursachen für dieses Phänomen gesucht. Die sozialistische Erziehung der DDR, der Zwang zum Kollektiv, heißt es, sei schuld. Doch Neonazismus gibt es auch im Westen – trotz aller Reformpädagogik. Die Jugend antwortet mit Schlägen gegen das Fremde. Haben beide Systeme versagt? ■ Von Uta Andresen