ARMENIEN Der Politologe Ruben Mehrabyan glaubt, dass der Umgang Deutschlands mit dem Holocaust ein Vorbild für den Umgang der Türkei mit dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren sein sollte
DIPLOMATIE Ungeachtet scharfer Kritik unterzeichnen Armenien und die Türkei ein historisches Abkommen, das diplomatische Beziehungen und eine Grenzöffnung vorsieht
Die bislang verfeindeten Nachbarn Türkei und Armenien wollen erstmals seit 1991 diplomatische Beziehungen aufnehmen. Dem soll eine Öffnung der Grenzen folgen.
Vier Intellektuelle rufen ihre Landsleute dazu auf, sich beim Nachbarn für den Genozid im Jahre 1915 zu entschuldigen. Dies dürfte die Enttabuisierung des Themas befördern.
Ein Energiekorridor soll dem Westen die Gas- und Ölreserven Zentralasiens erschließen. Ein Vertrag über den Bau einer Pipeline zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan ist unterschriftsreif ■ Aus Istanbul Jürgen Gottschlich
Bei den Präsidentschaftswahlen in Armenien ist der ehemalige KP-Chef der Favorit. Nostalgie, Wut und Resignation erweisen sich angesichts der verheerenden Wirtschaftslage als beste Wahlkampfhelfer ■ Aus Eriwan Klaus-Helge Donath
Die Ölförderung in Aserbaidschan droht am Problem des Pipelineverlaufs zu scheitern. Tschetschenien und Nagorny Karabach gelten als die wunden Punkte, im Prinzip ist aber der gesamte Kaukasus eine potentielle Konfliktzone ■ Von Irena Maryniak
Über eine Million Menschen sind vor dem Krieg in der Kaukasus-Enklave Nagorny Karabach geflohen, 200.000 in die Hauptstadt Aserbaidschans. Doch die dortige Regierung kann ihnen kaum helfen ■ Aus Baku Jürgen Gottschlich