Georg „Lindenstraße“ Uecker wirft einen Stein ins Wasser: Der Bremer Flughafen soll nach Paula Modersohn-Becker benannt werden. Er wäre Deutschlands erster nach einer Frau benannter Airport und weltweit der einzige, der eine Künstlerin ehrt. Vor Ort wird das noch nicht so recht gewürdigt
Das soziokulturelle Projekt RAW-Tempel bangt seit Jahren um seine Zukunft. Jetzt soll das Gelände, die größte Industriebrache innerhalb des S-Bahn-Rings, endgültig verkauft werden. Doch die Betreiber geben nicht auf und entwickeln eigene Visionen für einen Investor. Der Bezirk steht hinter ihnen
Eine Forschungsgruppe am Adlershofer Institut für Kristallzüchtung will das Eichmaß Kilo neu definieren – mit Hilfe von Silizium. Denn der Pariser Urkilo-Würfel aus Platin wird immer leichter
Demütigende Szenen, die kein Foto je zeigen wird: Mehr als 200 Zeichnungen des Lageralltags, die vor allem dänische, norwegische und französische Häftlinge im KZ Neuengamme bei Hamburg schufen, hat Maike Bruhns für einen gerade erschienenen Band zusammengetragen
Das Buch „Im Wendland ist man der Wahrheit näher“ versammelt Reportagen aus vier Jahrzehnten über Lüchow-Dannenberg. Dabei wird viel reflektiert – und viel von dem benannt, was hinter den Ereignissen steht
Die Nazis nutzten den Aal als Fettfisch für die Wehrmachtssoldaten, um Devisen für den Krieg zu sparen. Ideologisch aber scheiterten sie – ein Wanderfisch lässt sich nicht von der Schollenpropaganda vereinnahmen
Nicht jedes historische Datum ist für die Bahn ein Grund zu feiern: In Hamburg erinnern Überlebendenorganisationen heute an die Deportation von 756 Hamburgern vor 65 Jahren – und an die Mitwirkung des Unternehmens an der Vernichtungspolitik des „Dritten Reichs“
Marianne Fritzen ist eine Symbolfigur des Widerstands gegen die Castor-Transporte. Seit über 30 Jahren ist sie in der Anti-Atom-Bewegung aktiv. Auch am Wochenende hat Fritzen wieder protestiert – mit nunmehr 82 Jahren
Die Erfindung des Containers hat nicht nur die Häfen revolutioniert, sagt der Kulturwissenschaftler Alexander Klose. Egal, ob Wohn- oder Flüchtlingsbox: „Darin steckt ein Organisationsprinzip, das charakteristisch ist für unsere Zeit“
Ole Kretschmar und Asger Doenst importieren ausgemusterte Fotoautomaten. Für sie sind die Kästen mit der empfindlichen Mechanik „Traummaschinen“: Kunden können sich darin vier Blitze lang in jemand anderen verwandeln, Kretschmar und Doenst erfüllten sich damit den Traum von der Selbstständigkeit
Wer reinwill, muss sich anpassen: Dass dies auch bei der Kunst so ist, die sich doch gern ihre Ecken und Kanten zugute hält, beweist Fritz Balthaus. Für die Berlinische Galerie hat er eine Skulptur komplett nach den räumlichen Vorgaben entworfen
Reihenweise werden leerstehende DDR-Plattenbauten abgerissen. Dabei können die Häuser in ihre Einzelteile zerlegt und wiederverwendet werden. Berliner Architekten nutzen sie als Material für Einfamilienhäuser. Abbau, Transport und Wiederaufbau der Platten müssen dabei genau geplant werden
Letztlich ist es für die Politik nur noch eine Kostenfrage: Niedersachsen will auf den nächsten Castor-Transport verzichten. Im WM-Jahr 2006 gebe es für die Polizei Überstunden genug
Eine Forschungsstation auf der Rückseite des Mondes soll der stagnierenden Luft- und Raumfahrtindustrie in Norddeutschland aus der Krise helfen. Kosten für das Entwicklungsprogramm: Eine Milliarde Euro, zu zahlen aus öffentlichen Kassen