Krauss-Maffei: Wie sich eine harmlose Lokomotiv-Fabrik im Zeichen von Nationalsozialismus und Wiederbewaffnung zum Rüstungsgiganten mauserte ■ Von Luitgard Koch
Im „grauen Bezirk“ Neukölln holten die „Republikaner“ die meisten Berliner Stimmen / Purer Zufall, daß nur in einem Stimmbezirk jeder Fünfte die REPs wählte / „Parteien machen hier seit Jahren keine Politik“ / Auch jetzt streiten sie erstmal um Posten / Keine billigen Wohnungen, zu wenig Kitas und Schulen, „zuviele Aussiedler“ und jede Menge Romanhefte ■ Aus Neukölln Petra Bornhöft
Pariser Regierungsangehörige stehen im Verdacht, „Insider„-Wissen über eine Firmenübernahme illegal an Dritte weitergereicht zu haben / Trotzkis Leibwächter, ein Sprudelfabrikant und Mitterrands Trauzeuge mitten drin ■ Von Alexander Smoltczyk
Aus welchen Quellen speist sich die Aufregung, welche merkwürdigen Koalitionen finden sich zusammen bei Jenningers Rede zum Pogrom-Gedenken? ■ Von Martin Schmidt
Zum siebzigsten Jahrestag der bayerischen Räterepublik mag sich das offizielle München nicht an die damaligen Vorgänge erinnern, noch gibt es Spuren im Stadtbild Mythen, Schweigen und Verfälschungen haben ihre Wirkung getan / Beim Streit um ein Eisner-Denkmal beherrscht Antisemitismus und Unwissen die Diskussion ■ Von Henriette Wägerle
Drei Jahre nach Unterzeichnung des anglo-irischen Abkommens ist man in Nordirland keinen Schritt weiter: Die IRA hat eine neue Offensive gestartet, und Maggie Thatcher setzt auf eine militärische Lösung des Konflikts / Nächstes Jahr jährt sich zum zwanzigsten Mal die Intervention britischer Truppen in Nordirland ■ Aus Belfast Ralf Sotscheck
■ Der Malerin Charlotte Salomon (1917-1943) gelang in „Leben oder Theater?“ eine hochexpressive Darstellung der NS-Pogrome vom November 1938. „Leben oder Theater?“ umfaßt 1.320 Gouachen und Textseiten. Es ist eine der eindringlichsten Rekonstruktionen der jüdisch-kollektiven Erfahrungen der „Kristallnacht“. Die Deutung des Werks von Charlotte Salomon hat erst begonnen.
„Go west - vote right“: In den Weiten der Wüste Nevadas wird noch klar zwischen hell und dunkel, gut und böse unterschieden ■ Aus Tonopah-Lee Reed Stillwater
■ Feminismus taugt nicht als Säule im Parteiprogramm / Ermüdend sind die Kämpfe um die richtige Linie, lähmend der Anspruch, die „beste“ Feministin zu sein / Es geht um eine Politik, die Unterschiede anerkennt
■ Südkoreas Ökonomie im Höhenflug / Internationaler Währungsfonds schmückt sich mit fremden Federn / Weltbankberater fordert paradoxerweise Ende der Schuldenreduzierung / „Old Industrialized Country“ USA kämpft um Zigarettenexporte nach Südkorea
■ Für die politische Arbeit gab Eva Quistorp, prominente Friedensfrau und Feministin, ihren Beruf auf - heute droht ihr die Verarmung / Die grüne Partei, deren Gründungsmitglied sie ist, trägt zumindest Mitverantwortung
■ Die italienische Philosophin Luisa Muraro rekonstruierte die Geschichte einer Mailänder Ketzergruppe als „feministische Häresie“/Ihre Recherche über „Vilemina und Mayfreda“ ist nicht nur ein spannender und aufregender Beitrag zur Kirchengeschichte: Muraro schrieb auch einen avancierten Beitrag zur feministischen Theorie des „Differenzdenkens“ und den Möglichkeiten von Frauenkultur