Ein Politdrama ist versprochen, aber dann hagelt es Klischees: Am Theater Basel wagt sich der junge Regisseur Rafael Sanchez mit „Homebody/Kabul“ nach Afghanistan. Doch dann kann er sich zwischen Persiflage und Ernst nicht entscheiden
„Next“, die 8. Internationale Architektur-Biennale in Venedig, wendet sich ab vom New Urbanism und den Fantasien virtueller Architektur. Sie zeigt Mut zum Experiment. Doch es fehlen planerische Aussagen zur Globalisierung, zu den Megacitys der Dritten Welt und zum Notstand des öffentlichen Raums
Nida-Rümelin will eine Schiedskommission zur NS-Raubkunst, andere forden mehr Transparenz der Museen: Ingeborg Priors Buch „Die geraubten Bilder“ zeigt am Erbe von Sophie Lissitzky-Küppers den zähen Streit um die Rückgabe solcher Kunstwerke
Dem Nachwuchs eine Plattform: Beim Plateaux-Festival für internationale junge Regie in Frankfurt machen Gastspiele nur einen kleinen Teil des Programms aus. Zentral ist die Funktion als Netzwerk
Buddha-Statuen und andere afghanische Kulturschätze überleben in einem Dorf bei Basel. Mittlerweile hat der Museumsgründer Paul Bucherer dort auch ein Kulturzentrum für Flüchtlinge aus der Krisenregion eingerichtet
Es gibt günstigere Momente: Das Maxim Gorki Theater in Berlin ist unter der Leitung von Volker Hesse wieder eröffnet worden. Zum Auftakt wurde Theresia Walsers „Heldin von Potsdam“ gespielt. Die Storys aus dem Tagesgeschehen von gestern wirken angesichts der Realitäten auf CNN nur hilflos
Landratten, ahoi: „mare tv“ liefert Fisch und Fernsehen von höchster Qualität. Nur Uwe Seeler passt da nicht rein. Der NDR hat mit der TV-Variante des maritimen Magazins einen echten Volltreffer gelandet. Hoffentlich merkt er das auch (N 3, 20.15 Uhr)
Das Münchner Derby zwischen Bayern und 1860 wird mit gewohnter Hitzigkeit geführt, endet aber zum zweiten Mal in dieser Saison mit ungewohntem Ergebnis: einem 2:1 für die Löwen
Mit dem Velo entlang der Rhône durch das Schweizer Wallis vom Gletscher bis zum Genfer See. Eine der neun Schweizer Velorouten durch das weinträchtige Flußtal ■ Von Günter Ermlich
■ Die „Lettre“-Idee auf literarischer Basis: Das neue Literaturprogramm im DuMont Verlag setzt auf Europa und die Haptik. Bücher zum Anfassen, zum Auswickeln und zum Einwickeln
Die Sicherheitsbehörden und die Medien erklären sie heute zu „Hardlinern“: die verbliebenen Inhaftierten aus der Roten Armee Fraktion. Sie aber waren es, die als erste eine politische Neubestimmung der RAF und eine Abkehr vom bewaffneten Kampf gefordert hatten – unabhängig von einer möglichen staatlichen Initiative zur Freilassung von RAF-Gefangenen ■ Von Oliver Tolmein
Variable Größe um 1970: Die Bremer Gesellschaft für Aktuelle Kunst zeigt Öyvind Fahlströms Installationen. Eine Wiederentdeckung ■ Von Ulf Erdmann Ziegler