Bernd Riexinger – Chef der Linken. Darüber waren alle verblüfft, weil ihn außerhalb von Stuttgart kaum jemand gekannt hat. Seit einem halben Jahr führt er die Partei, und das offenbar nicht schlecht. Er scheint so manchen Egomanen beruhigt zu haben
Neu ist nur die Brezel. Alles andere ist alt. OB-Kandidat Sebastian Turner, nach eigenem Bekunden unabhängig und parteilos, bedient sich ungeniert der schwarzen Seilschaften. Immobilienfirmen, Sparkassenverband, Stadtmöblierer – für alle ein Schnäppchen. Turner und seine Truppe glauben, sie könnten weitermachen wie bisher. Ein Irrtum
Die Frage ist weniger, ob man sich mit der NPD beschäftigt, sondern wie. Würde man gar nicht über sie berichten, übernähmen die Rechtsextremen die Berichterstattung nämlich selbst.
Sie schimpfen über „Bimbos“ und „Negerkinder“ und verabschieden sich gerne auch mal „mit deutschem Gruß“: Zehntausende interne E-Mails blamieren die NPD.
In Ahaus bereiten sich Atom-Gegner auf die Ankunft des Castor-Transports vor. Welchen Weg der Konvoi nimmt, ist noch geheim. Derweil kündigen die Grünen Unterstützung an
Erneute Medienkonzentration. Gruner + Jahr verkauft Berliner Verlag: „Berliner Zeitung“ und „Tagesspiegel“ erscheinen jetzt beide im Holtzbrinck Verlag. Ver.di fürchtet um Arbeitsplätze
Gerhard Schröder besucht die Stadt in Sachsen, die von sich sagt, dass ihr durch die Öffentlichkeit Unrecht geschehen sei. Eine Entschuldigung hören die Sebnitzer nicht – sondern den Aufruf, sich gegen Rechtsradikalismus zur Wehr zu setzen
Dresdener Staatsanwaltschaft erlässt drei Haftbefehle wegen der brutalen Tötung des sechsjährigen Joseph A. in Sebnitz. Der Fall wurde als Badeunfall zu den Akten gelegt
■ Die schwarzen Konten der CDU: Parteifreunde wenden sich vom ehemaligen Bundeskanzler ab. Kiep: „Ich könnte belegen, dass Kohl an der Herkunft weit geringerer Beträge als einer Million interessiert war“
■ Die Parteisprecherin Antje Radcke will nicht akzeptieren, dass Außenminister Joschka Fischer im grünen Koalitionsausschuss die Führung an sich zieht. Der sieht die Grünen in einer „existenzbedrohenden Krise“
Nicht nur in Sachsen, überhaupt in der früheren DDR steigt die Zahl von Rechtsextremen. Gewalt gegen Ausländer, so scheint es, ist ein ostdeutsches Problem. Eifrig wird nach den Ursachen für dieses Phänomen gesucht. Die sozialistische Erziehung der DDR, der Zwang zum Kollektiv, heißt es, sei schuld. Doch Neonazismus gibt es auch im Westen – trotz aller Reformpädagogik. Die Jugend antwortet mit Schlägen gegen das Fremde. Haben beide Systeme versagt? ■ Von Uta Andresen
■ Die Gewerkschaften wollen zwar die Frührente nicht abschaffen, geben sich aber vor der Kanzlerrunde kompromißbereit. Laut BfA steigen die Beiträge 1997 ohnehin
■ Der Kulturkampf-Kandidat stellt sich der Unionsfraktion / Als Heitmann-Ersatz werden Roman Herzog und IM Czerni-de-Maizière genannt. Aussichtsreichster Kandidat: Mr. Nobody