Fatma Cosgun will keinen deutschen Pass. Fatma Cosgun will eine Lehrstelle. Da hilft ihr kein Pass – weil das neue Staatsbürgerschaftsrecht keine neuen Staatsbürger macht ■ Von Heike Haarhoff
Die afghanische Stadt Kandahar ist derzeit wegen der Entführung eines indischen Flugzeugs in den Schlagzeilen. Hier sitzen die Taliban fest im Sattel. Die Menschen haben sich arrangiert, Kritik wird allenfalls leise geäußert ■ Von Thomas Ruttig
Über einen Monat nach dem zweiten verheerenden Erdbeben in der Türkei hausen viele Überlebende in Zelten. Gegen die klirrende Kälte gibt es nur heißen Tee ■ Aus Düzce Jürgen Gottschlich
Nach einem Jahr hat kaum ein Schuldner Gebrauch vom neuen Insolvenzrecht machen können. Das Verfahren ist zu kompliziert – und zu teuer ■ Von Horst Peter Wickel
Mit einer außenpolitischen Grundsatzrede wollte der Republikaner Georg W. Bush seine internationale Kompetenz beweisen. Von „Gräziern“ und „Kosoviern“ war deshalb nicht mehr die Rede ■ Aus Washington Peter Tautfest
Changchun in der Mandschurei galt als Opfer chinesischer Reformpolitik. Doch die Talsohle scheint überschritten – die Stadt ist zur Autometropole geworden ■ Aus Changchun Georg Blume
Berliner Alcatel-Besetzer demonstrieren vor der Zentrale des französischen Elektronikkonzerns. Der Vorstand will das Neuköllner Kabelwerk zum Jahresende schließen ■ Aus Paris Richard Rother
Der freigesprochene Clinton ist in Mexiko, die Senatoren sind im langen Wochenende, und die Washingtoner Presse überlegt wehmütig, wie sie das Ende des Impeachment-Verfahrens gegen den US-Präsidenten verkraften soll ■ Aus Washington Peter Tautfest
Weil die bunten Steine bei Kindern out sind, wird nun jeder zehnte bei Lego entlassen. Ein harter Schlag für Billund, wo die Spielzeugfirma der größte Arbeitgeber ist ■ Aus Billund Reinhard Wolff
Kindheitseindrücke, auch wenn sie noch so diffus sind, haften oft viel hartnäckiger als spätere Erfahrungen. Gelegentlich tauchen sie im Alltag des Erwachsenen als irritierende Spätfolgen einer längst vergangenen und begrabenen Zeit wieder auf und sorgen bei den Nachgeborenen bisweilen für Verwunderung. Vor den diesjährigen Feiern zum 50. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 ein Essay über die Prägungen und Marotten jener Generation, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit aufwuch ■ Von Michael Rutschky
■ Liebe ausländische Mitbürger, Von der Unmöglichkeit richtigen Redens: Ausländer, Blutsrecht, Rasse – alles leere Formeln, die das kollektive Bewußtsein prägen
Er müßte der stolzeste Vater der westlichen Zivilisation sein, aber es hat einfach nicht gereicht: Joseph bleibt der Mann der Maria, ein Schurke mit Bart, der das Gepäck trägt und den Esel führt. Wenn er überhaupt erwähnt wird. Nach zweitausend Jahren wäre es vielleicht an der Zeit, Joseph als treuen und liebevollen Vater zu rehabilitieren, der Marias Erstgeborenen vor den Schlächtern rettete. Vielleicht war Joseph nicht ganz so schlicht, wie die Geschichte seines Vergessens uns lehren will. Überlegngen zu einem nahezu Unbekannten ■ von Ulf Erdmann Ziegler
Sein Buch „Erklärt Pereira“ wurde mit Marcello Mastroianni verfilmt. Der italienische Schriftsteller Antonio Tabucchi beschreibt unspektakuläre Begebenheiten. Er ist deshalb kein Bestsellerproduzent. Aber er hat immer mehr Freunde, gerade nach Lesungen wie kürzlich in Berlin. Geschätzt wird an seinen Erzählungen eine gewisse Verträumtheit. Beobachtet hat ihn ■ Antje Bauer
Telefonservice gilt als Boombranche. Die neuen Länder buhlen um Investoren. Vor allem Frauen finden bei den neuen Call Centern Arbeit. Allerdings eine meist schlecht angesehene und bezahlte. Einblicke ■ Von Sonja Zekri