War er ein Nazi oder war er’s nicht? Eine deutsch-französische Musikakademie hat Fördergelder der Hamburger Toepfer-Stiftung abgewiesen – mit Verweis auf die zweifelhafte Vergangenheit des Stifters. Was sie nicht wusste: Die Stiftung hat die Vergangenheit Toepfers bereits beleuchtet
Dieter Birnbacher ist Bio-Ethiker und Tierschützer. Trotzdem hält er die Beendigung der umstrittenen Bremer Makakenversuche nicht für geboten – und sieht die lokalpolitisch erhitzte Debatte vor allem als Symptom einer Entfremdung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft
Am Thalia Theater startet die letzte Saison unter dem großen Intendanten Ulrich Khuon. Sie schlägt keine großen Haken, hat aber auch mit Austrudeln nichts zu tun. Noch ist man hundert Prozent da. Auch wenn in Dimiter Gotscheffs Version von Büchners „Leonce und Lena“ die Schlafsäcke ausgerollt sind
Es geht nicht nur um ein Organ, sondern auch um Wahrnehmung – und die Frage, was Fotografie eigentlich mit Häutung zu tun hat: Eine Ausstellung in Hamburg widmet sich der menschlichen Haut
Sex, Drugs and Rock‘n‘Roll spielten für den Hamburger Konzertveranstalter Karsten Jahnke nie eine Rolle. Dafür hat er eine erfolgreiche Balance gefunden zwischen wirtschaftlichem Denken und Leidenschaft für die Musik und wurde zum Sympathieträger seiner Branche
Die Viererbande TKKG unterhält seit Jahrzehnten Kinder und Ex-Kinder mit Teamwork und Kriminalfällen. Drei Bremer Kulturwissenschaftler und Pädagogen haben analysiert, inwieweit bei TKKG Rollenklischees und Rassismus eine Rolle spielen
Mit ihrer Nostalgiekampagne zur Offenhaltung von Tempelhof greift die CDU tief in die Westberliner Geschichtskiste. Statt zusammenzuwachsen droht Berlin eine neue Spaltung in West und Ost.
Yvonne Buschbaum war eine Weltklasse-Stabhochspringerin. Statt in Peking um Olympiagold zu springen, entschied sie sich letzten Herbst, ein Mann zu werden. „Ich wusste, dass mich Größeres erwartet“, sagt Balian Buschbaum
Merowingischer Bruderkrieg on stage: Mit „Fredegunda“ beweist das Bremer Theater, dass barocke Opern besten Action-Stoff liefern. Der Aufwand der Inszenierung lohnt sich
Sie waren gebildet, mobil, streng hierarchisch organisiert und prunksüchtig: Eine Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe präsentiert Gold, Holz, Leder, sogar Filz der nomadischen Skythen. Auf die Präsentation der berühmten „Eismumie“ hätte man allerdings getrost verzichten können
Das Hamburger U-Boot-Orchester inszeniert Performances aus Klangkollagen, Filmprojektionen und Mummenschanz. Dabei entsteht eine Skurrilität, die das Künstlerkollektiv abhebt von einem Mainstream, in dem das Schrille zur Konvention geworden ist
Trotz Benedikts frommem Wunsch, die E-Gitarren ruhen zu lassen, wird beim Deutschen Katholikentag in Osnabrück wieder Sakropop zu hören sein. Nur der Katholikentags-Song ist abgeschafft, mit Rom habe das aber nichts zu tun, sagt die Kirche
Tipps zur Aufzucht von Siebenschläfern und dezente Präsentation von Erotika: Das Bremer Focke Museum zeigt eine sehenswerte Ausstellung zum Luxus-Leben am Golf von Neapel um das Jahr 0. Irritiert wird das Wohlfühl-Gefühl nur von sauertöpfischen Zitaten einiger Philosophen
Es war ein bisschen wie in Sartres „Geschlossener Gesellschaft“, nur lustiger: Dreimal 24 Stunden hat sich Performer Jonathan Meese von Peter Hönnemann fotografieren lassen. Mit Schlamm im Haar und in allerlei anderen Posen und Kostümen. Die Fotos sind derzeit in Hamburg zu sehen
Im Hildesheimer Dom sind die Mauern feucht und die Heizung und Elektrik sind marode. Ab 2010 soll der Dom für 20 Millionen Euro saniert werden. Dem Bischof Bernward, der einst Türen und Säule nach römischem Vorbild schaffen ließ, würde es gefallen