■ Bundeskanzler verweigert Kohlegespräche, solange die Bergleute Bonn belagern. Kumpel durchbrechen die Bannmeile. Regierung spricht von Erpressung. Gewerkschaftschef ruft zu Unterbrechung der Proteste in Bonn auf
■ Trotz Kohlestreits ist der SPD-Chef weiter zu Verhandlungen mit der Koalition über die Steuerreform bereit. Ein Junktim verneint er indirekt. Kumpel demonstrieren weiter
■ SPD-Chef Oskar Lafontaine stellt der Regierung neue Bedingungen für eine Zusammenarbeit bei Steuer- und Sozialreform. Wütende Proteste der Bergleute gegen die geplante Kürzung der Kohlesubventionen dauern an
■ Führende Sozialdemokraten wollen erst in acht Jahren über den Ausstieg aus der Atomwirtschaft diskutieren. Widerstand von Umweltpolitikern der Partei. Währenddessen werden im Wendland Masten und Schienen gesägt
■ Der iranische Schriftsteller Faradsch Sarkuhi schildert, wie der iranische Geheimdienst ihn verschleppte und zu der Falschaussage zwang, er sei in Deutschland gewesen. Er und sein Bruder sind seit Montag erneut verschwunden
■ Parteichef Lafontaine kritisiert Besteuerung von Nachtzuschlägen, sein Finanzexperte Joachim Poß befürwortet sie. Gerangel auch in der CDU: Heiner Geißler sagt in der taz, die Besteuerung der Renten sei nicht zu verantworten
■ Die Steuerreform begünstigt die ganz Armen und die Reichen. Für alle anderen bleibt sie vorläufig eine Wundertüte. Finanzminister fehlen mindestens 40 Milliarden
■ Bayern schiebt erstmals eine Gruppe von 24 Kriegsflüchtlingen nach Bosnien ab. Abfertigung im Frachtzentrum des Münchner Flughafens sollte heimlich ablaufen
■ Das Hamburger Oberlandesgericht verurteilt die einzige überlebende Entführerin des Urlauberjets. Die Aktion war der Höhepunkt im Deutschen Herbst im Jahre 1977
■ Niedersachsen will die Kosten für Castor-Transporte radikal senken: Künftig sollen sechs Behälter gleichzeitig auf die Schienen nach Gorleben. Gestern haben Atomkraftgegner acht Bahnstrecken mit Anschlägen lahmgelegt
■ Schon ab 2001 werden den Staatsdienern 15 Jahre lang satte 0,2 Prozent ihrer Gehaltserhöhungen genommen, damit deren Pensionen bezahlt werden können. ÖTV kündigt Widerstand gegen diese „Kahlschlagpolitik“ an
■ Wohlfahrtsverbände, SPD und Grüne rügen geplante Reform der Arbeitsförderung. Die Unternehmer fordern Senkung der Beiträge für die Arbeitslosenversicherung