DER FLÜCHTLINGSAKTIVIST Die Deutschen reden ständig über Demokratie und Menschenrechte, doch für Flüchtlinge gelten sie nicht, kritisiert der Sudanese Adam Bahar. Der ehemalige Oranienplatz-Besetzer hat eine Mission: die Menschen aufklären über die Zusammenhänge von Kolonialismus, Rassismus und Asylpolitik
BUSINESS Scheitern als Chance? Zumindest hat der was zu erzählen, der schon mal wirtschaftlich auf die Nase gefallen ist. Die „Fuck Up Night“ präsentiert sich als aufmunternde Schau des Misserfolgs
Das literarische Jahr beginnt mit einem Blick zurück: Für ihren Roman "Machandel" erhält die Schriftstellerin Regina Scheer den Mara-Cassens-Preis 2014.
DER EXMINISTERPRÄSIDENT Am 14. September endet Matthias Platzecks Karriere als Politiker. Hört er ganz auf? Platzeck hat 1989 die friedliche Revolution mitgemacht, war SPD-Bundeschef und elf Jahre Ministerpräsident Brandenburgs. Schon, weil er so beliebt ist in der Mark, steigt er nicht aus, sondern um. Und vom Memoirenschreiben hält er gar nichts
DER SCHORNSTEINFEGER Als Kind wollte Bernd Müller Tiefseetaucher oder Sprengmeister werden. Später entschied er sich für einen anderen gefährlichen Beruf: Fast ein halbes Jahrhundert lang arbeitete er als Schornsteinfeger. Ein Gespräch über Schmutz, Freiheit und die Frage, warum die Männer in Schwarz eigentlich Glück bringen
DER STRIPPENZIEHER Volker Hassemer kennt den Politbetrieb von allen Seiten. Er saß als Umwelt- und Kultursenator in der Regierung und kümmerte sich später um Marketing und Wirtschaftsförderung der Stadt. Heute arbeitet der 69-Jährige mit seiner Stiftung Zukunft Berlin daran, die Bürger an der Stadtentwicklung zu beteiligen – als Korrektiv der Politik
Der Regisseur Christoph Frick hat aus dem Reden der Politiker ein Stück gemacht. Sichtbar wird eine absurde Art zu kommunizieren, die letztlich die Demokratie gefährdet.
DER ARBEITERMUSIKER Rummelsnuff war erst Mechaniker, dann Bodybuildingtrainer. Später hat er sein eigenes musikalisches Genre erfunden: die Derbe Strommusik, die sich irgendwo zwischen den Schlagern von Hans Albers und Berghain-Techno bewegt. Ein Gespräch über linke und rechte Ästhetik, über Koalitionen mit der Anarchistischen Pogo-Partei und über eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Popeye
RINGEN Sein Vater war einer der besten Ringer seiner Zeit, aber das ist nicht die Hypothek, die Marcel Barthel abtragen muss. Sondern der Ruf eines Sports, der schon lange auf den Hund gekommen ist
DER BULLE Wir sind mit Horst Krause am S-Bahnhof Bellevue verabredet, er wohnt um die Ecke. Auf den ersten Blick irritiert das ein wenig: Den Mann aus dem „Polizeiruf“ – dessen Figur genauso heißt wie er selbst – verortet man eher in Brandenburg als im Berliner Westen. Zu DDR-Zeiten stand Krause vor allem auf der Bühne, der große Kino- und Fernseherfolg kam erst nach der Wende
DER INTEGRATOR Es ist gar nicht so leicht, in einem türkischen Café in Kreuzberg ein ruhiges Gespräch mit Riza Baran zu führen. Denn jeder Zweite, der die Teestube betritt, kennt Baran und hat ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Als Baran vor 50 Jahren nach Deutschland kam, hätte er sich das nicht gedacht. Heute ist der 71-Jährige der „große alte Mann“ der Integrationspolitik in Berlin
DER CHRONIST Am Tag des Mauerfalls wurde der Ostberliner Jochen Schmidt 19 Jahre alt. Die Sommer der achtziger Jahre hatte der Lesebühnen- und Romanautor in einem sächsischen Ferienlager verbracht. Sein gerade erschienenes Buch „Schneckenmühle“ würdigt diese politisch ahnungslose und sehr poetische Zeit
Ein Vorsorgeplaner bietet Formulare für Nachlassregelungen, Patientenverfügungen und zahlreiche andere Daten, um Angehörige im Krankheits- oder Todesfall zu entlasten