Yael Dayan über die Aussichten einer Nahost-Konferenz ■ Die israelische Schriftstellerin und Politikerin Yael Dayan ist Mitglied des Zentralkomitees der oppositionellen Arbeiterpartei und engagiert sich in der „Friedensbewegung" Peace Now. Wegen ihres Einsatzes für eine israelisch-palästinensische Verständigung — sie tritt für eine Zwei-Staaten-Lösung ein — wurde sie in diesem Jahr mit dem Kreisky-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet.
Der Golfkrieg hat die Gewaltspirale zwischen Israelis und PalästinenserInnen noch weiter gedreht, unter der die Frauen in besonderer Weise zu leiden haben. Ihre Kinder wiederum wachsen als eine Kriegsgeneration heran; die Erwartungen der Erwachsenen lasten auf ihnen. Und alle Beteiligten des jüdisch-palästinensischen Konfliktes können in der dauernden Anspannung nur leben, indem ihre Wahrnehmung Teile der Realität ausblendet. ■ VON UTE SCHEUB
■ Der Golfkrieg hat auf Israels Seite die Unversöhnlichkeit befördert. Gebiete der Palästinenser bleiben besetzt und eine internationale Friedenskonferenz wird torpediert.
Auf Druck von James Baker werden Israel und Syrien über den annektierten Golan verhandeln. Jüdische Siedler und Militärs wollen das Gebiet nicht räumen. Hartnäckig weigern sich die Drusen, Israels Staatsbürger zu werden. ■ VONHALWYNER
■ In Israel erstarken die religiösen Fundamentalisten/ Für die jüdischen Orthodoxen sind der säkulare Staat und das biblische Land durch den Sechs-Tage-Krieg identisch geworden/ VON RICHARD CHAIM SCHNEIDER