Zwischen 1997 und 2003 versuchten vier Geheimdienste mit einer Großaktion die rechte Szene in Thüringen und Bayern aufzuhellen. Und doch verpassten sie die Anfänge des NSU.
Jahre vor der NSU zog ein Berliner Neonazi los, um einen Linken zu ermorden. Kay Diesner schoss auf Klaus Baltruschat. Er überlebte und demonstriert noch heute gegen Neonazis.
„Ich brauche keine Aufsicht“, soll der ehemalige Chef des Thüringer Verfassungsschutzes gesagt haben. Nun wird deutlich: Ende der 90er war das Amt außer Kontrolle geraten.
Der NSU pflegte enge Verbindungen zu militanten Nazirockern. Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe vollstreckten die Ideen, die „Blood and Honour“ propagierte.
Die Taten des Terrortrios NSU beflügeln die rechte Szene in Bayern, sagt der Leiter der Antifaschistischen Informationsstelle. Neonazigewalt ist in Bayern nicht ungewöhnlich.
Pannen bei der Suche nach den Naziterroristen: Obwohl Behörden mutmaßliche Helfer vom "Thüringer Heimatschutz" und von "Blood & Honour" überwachten, blieb das Trio unentdeckt.
Linkspartei und zivilgesellschaftliche Gruppen fordern die Auflösung der skandalösen Landesbehörde. Doch CDU und FDP wollen nur mehr Transparenz und eine stärkere Kontrolle.
■ Wahlkampfauftakt der baden–württembergischen Sozialdemokraten in Stuttgart / Mit der Rockgruppe „Bots“, der Internationalen und stehenden Ovationen zum neuen Fortschritt