Am 22. Dezember vergangenen Jahres wurde ein kleines Dorf in der Zentralregion des mexikanischen Bundesstaates Chiapas schlagartig weltberühmt: Acteal. 45 unbewaffnete Menschen, darunter 21 Frauen und 15 Kinder, wurden brutal getötet. Die Mörder: Indigenas aus der Nachbarschaft, ausgestattet mit Waffen und Logistik von den lokalen Behörden. Nach dem Aufstand der zapatistischen Guerilla Anfang 1994 militarisierte die Regierung die Region – unter Einsatz der Armee und mit dem Aufbau paramilitärischer Einheiten. Nach dem Massaker von Acteal sprach die Regierung von „Familienkonflikten“ – und hatte nicht ganz unrecht: Tatsächlich waren hier uralte Konflikte zwischen Familien und Dörfern ausgenutzt und von oben mit Waffen versorgt worden. Wie sich Mexikos ewige Regierungspartei PRI in Zentralchiapas mit allen Mitteln gegen den Zerfall ihrer Macht wehrt: Ein Lehrstück aus dem Mikrokosmos ■ Von Anne Huffschmid
Was ist die Frau an sich? Mutter oder Tochter? Kurtisane oder Kumpel? Trotz Freud und Selbsthilfegruppen – alles scheint verwirrend. Dabei ist's einfach: Nur Tanten gibt es, in zwei Archetypen: Tante Hanna und Tante Elfriede ■ Von Michael Rutschky
■ Was kann die deutsche Polizei von den Kollegen in New York bei ihrem Kampf gegen die Kriminalität lernen? Interview mit Ingeborg Legge, Leiterin der Abteilung Kriminologische Forschung im Landeskriminalamt
Atomforscher experimentierten kurz vor Kriegsende im schwäbischen Haigerloch. Bei der Einrichtung des „Atomkeller-Museums“ half Auschwitz-Leugner David Irving. ■ Aus Haigerloch Ralph Bollmann
Sie stehen stundenlang an abgasgeschwängerten Straßenkreuzungen und säubern mit Schwamm und Wischer verdreckte Windschutzscheiben: Polnische Putz-Punks finanzieren so ihr Studium ■ Aus Berlin Thorsten Schmitz
Das Europaparlament ist längst kein Endlager für deutsche Polit-Promis mehr, doch wer wird statt dessen von den Parteien nach Straßburg geschickt? / Der prominenteste Kandidat heißt Schönhuber ■ Von Hans Monath