In Arnsberg/Sauerland hat die erste Forstgenbank ihre Arbeit aufgenommen / Gutgekühlte und gentechnisch einwandfreie Baum- und Strauchsamen sollen Erhalt der vom Waldsterben bedrohten Vegetation sichern / Ein europaweit einzigartiges Projekt, das „auch etwas Trostloses hat“ ■ Aus Arnsberg Anne Weber
In Bonn dümpelt der Untersuchungsausschuß über den „Atomskandal“ ohne konkrete Ergebnisse in die Sommerpause / Verschiebung von spaltbarem Material ins Ausland bisher nicht nachgewiesen / Der Skandal ist der Alltag der Atompolitik / Wo der Atomstaat nicht reibungslos funktioniert, zeigt sich, wie er funktioniert ■ Aus Bonn Charlotte Wiedemann
Sich auskennen mit Computern ist eine Altersfrage, ebenso ist es eine geschlechtsspezifische Frage / Computerheimarbeit / Computerlehrgang / Computerbuch ■ Von Maria Neef-Uthoff
■ Heute jährt sich zum neunten Mal der Unfall von Harrisburg / Die Aufräumarbeiten bargen immer neue Überraschungen / Warum der Unfall nicht zur Katastrophe wurde und der Reaktorkessel standhielt, kann auch heute noch niemand erklären / „Reinigung“ des Druckbehälters unter Extrembedingungen / Ende nicht abzusehen
■ Die Gewerkschaften HBV und DAG kämpfen für die Aufnahme der Ladenschlußzeiten in die Tarifverträge Die Mobilisierung der Verkäuferinnen ist groß / Niemand rüttelt an Bedingungen eines typischen Frauenberufs
■ Als Stimmvieh sind sie der Republikanischen Partei willkommen / Doch wenn religiöse Fundamentalisten beginnen, die Partei von unten aufzurollen, hört das Wohlwollen auf / Der Fernsehpredigerund Präsidentschaftskandidat Pat Robertson wird Reagans alter Garde zur Last
In Norwegen können seit kurzem neben Vergewaltigung in der Ehe auch geringfügige Körperverletzungen verfolgt werden / Maßnahmen zum Schutz der Frauen sind vorbildlich, doch die Gewalttätigkeiten gehen nicht zurück ■ Von Gunnar Köhne
■ Der Versuch der britischen Regierung, ihren Beamten einen Maulkorb fürs Leben umzubinden, mündet in offene Pressezensur /Redefreudige Ex–Agenten sollen bereits bei der BBC schlangestehen, um über das Innenleben der Geheimdienste zu plaudern /Der“Spycatcher“ ist nur der Anfang
■ Der Waterkantgate–Skandal zieht seine Kreise: Grabenkämpfe bei der CDU, Ratlosigkeit und Desorientierung bei der SPD / Engholm auf Tauchstation, Jansen übt sich in Abstinenz / Börnsen als landespolitischer Alleinunterhalter / Basis hegt Zweifel an der Glaubwürdigkeit ihrer Parteispitze
■ Zwei Ost–Berliner Architekten mußten 1984 in den Knast: Sie hatten sich ohne Genehmigung der DDR an einem West–Berliner Ideenwettbewerb zur Gestaltung des ehemaligen Gestapo– und SS–Geländes an der Mauer beteiligt / Die taz sprach mit dem Architekten Bernd Ettel, der nach über zwei Jahren Haft ausreisen durfte
■ Der Prozeß um die Todesumstände des Demonstranten Sare wird voraussichtlich noch bis November dauern / Besatzungsmitglieder des WaWe 9 wollen nichts gesehen haben
■ Streit zwischen der Stadt München und dem Freistaat um den Neubau der bayerischen Staatskanzlei auf dem Terrain des Hofgartens hält an / Vorläufiger Baustopp durch Denkmalfunde / Städtisches Sperrgrundstück als Objekt der Begierde / Freistaat beantragt Enteignung / Gerichtsentscheid nicht vor Ende des Monats
■ Die Führungen der Sozialistischen Länder müssen sich auf die Reform in der Sowjetunion einstellen und wollen innenpolitische Risiken vermeiden / Die Oppositionen hoffen auf Gorbatschow / Wie steht es um den politischen und wirtschaftlichen Spielraum für die Länder des Sozialistischen Lagers?
■ Öffentlichen Wirbel löste in Griechenland eine Studie über die „Ehe mit dem Seemann“ aus / Warten, daß er kommt, warten, daß er geht ... / Die Ehefrauen leben in einem Goldenen Käfig, „liebevoll“ von ihrer dörflichen Umgebung überwacht
■ Die militanten Slogans des neugegründeten Jugenddachverbands SAYCO werden vor allem von schwarzen Jugendlichen Südafrikas begeistert aufgenommen SAYCO ist angeblich die größte außerparlamentarische Oppositionsgruppe / Straff geführter Untergrundorganisation werden stalinistische Methoden vorgeworfen
■ Durch die in den letzten Wochen verkündeten Preiserhöhungen hat die polnische Regierung Unruhe bei den Arbeitern provoziert / Die Betriebsräte, die nach dem Verbot von Solidarnosc zugelassen wurden, vertreten heute aktiv die Arbeiter und weigern sich, die Regierungspolitik an der Basis durchzusetzen