Am 22. Dezember vergangenen Jahres wurde ein kleines Dorf in der Zentralregion des mexikanischen Bundesstaates Chiapas schlagartig weltberühmt: Acteal. 45 unbewaffnete Menschen, darunter 21 Frauen und 15 Kinder, wurden brutal getötet. Die Mörder: Indigenas aus der Nachbarschaft, ausgestattet mit Waffen und Logistik von den lokalen Behörden. Nach dem Aufstand der zapatistischen Guerilla Anfang 1994 militarisierte die Regierung die Region – unter Einsatz der Armee und mit dem Aufbau paramilitärischer Einheiten. Nach dem Massaker von Acteal sprach die Regierung von „Familienkonflikten“ – und hatte nicht ganz unrecht: Tatsächlich waren hier uralte Konflikte zwischen Familien und Dörfern ausgenutzt und von oben mit Waffen versorgt worden. Wie sich Mexikos ewige Regierungspartei PRI in Zentralchiapas mit allen Mitteln gegen den Zerfall ihrer Macht wehrt: Ein Lehrstück aus dem Mikrokosmos ■ Von Anne Huffschmid
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■ Die schleswig-holsteinische Sozialministerin Heide Moser zur erneuten Ablehnung des Modellversuches „Cannabis in Apotheken“: „Es wird einen neuen Anlauf geben“
Trieb der SPD-Fraktionschef Herbert Wehner ein doppeltes Spiel und verriet Geheimnisse an die SED? Das behaupten zumindest DDR-Spionagechef Markus Wolf und der „Stern“ ■ Aus Berlin Christian Semler
Mildes Urteil im Prozeß gegen Peter Graf. Finanzbehörden tragen nach Meinung des Gerichts Mitverantwortung für den Steuerschwindel. Der Angeklagte muß nun noch 13 Monate in Haft ■ Aus Mannheim Phillip Maußhardt
Im Lübecker Brandprozeß korrigieren Augenzeugen ihre Aussagen: Wartburg mit Grevesmühlener Kennzeichen war möglicherweise früher in Tatortnähe als bislang angenommen ■ Aus Lübeck Marco Carini
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