Kein Licht, kein Wasser, keine Musik, kein Fernsehen, kein Internet. Die Belgrader müssen sich nach den jüngsten Nato-Bombardierungen von den letzten Überresten des Alltags verabschieden. Krankenhäuser nehmen nur noch akute Notfälle auf ■ Aus Belgrad Andrej Ivanji
Ulcinj, die südlichste Stadt Montenegros, ist mehrheitlich albanisch besiedelt. Deshalb haben sich viele Albaner aus dem Kosovo hierhergerettet. Heute gibt es in der Stadt, die bis zum Ausbruch des Krieges hauptsächlich von Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft lebte, mehr Flüchtlinge als Einwohner. ■ Von Thomas Schmid
Vor sechzig Jahren erblickte er das Licht der Welt, genauer: das fahle Kunstlicht von Gotham City. Seither hat Batman die trash-orientierte Welt des Comics mit beherzten Flugschauen und seinem Gummischlüpfer stets in Atem gehalten. Wie man ein maskierter Latexfetischist sein und dennoch keinen Sex haben kann, erläutert ■ Jenni Zylka
■ Gesundheitsministerin Andrea Fischer fordert ein Ende des Strömungsproporzes und Abschaffung der Dopppelspitze: „Die Kunst der Integration liegt darin, daß eine einzelne Person das schafft“
■ Ben Tomoloju, erfolgreicher Theaterautor und Regisseur in Lagos, über die Probleme bei der Überwindung der Militärherrschaft in Nigeria und die Bedeutung der Wahlen für die Zukunft des Landes
Zu Beginn jubelten Millionen dem Revolutionsführer und Großajatollah zu. Vor zwanzig Jahren, 1. Februar 1979, übernahmen Chomeini und seine „Hisbollahis“, die Parteigänger Gottes, die Macht im Iran. Und das gesamte Volk – Bauern, Arbeiter, Intellektuelle – hoffte, mit dem Sturz des ungeliebten Schahs und der Einführung eines Gottesstaates beginne ein besseres Leben. Doch was folgte, war lediglich eine andere Diktatur – die des Islam. Ein Rückblick ■ von Bahman Nirumand
■ Das Jahr 1999 ist glücklich erreicht. Für die Welt der Großrechner beginnen nun die letzten reibungslosen zwölf Monate vor dem großen „y2k“. Denn am 1. Januar des Jahres 2000 werden weltweilt viele Computer versagen. Das hat Fachleute zu phantasievollen Horrorszenarien verleitet. Derweil bereiten sich manche US-Bürger mit fast religiösem Eifer auf das Ereignis vor.
Eigentlich ist es seit vier Tagen überfällig. Doch es will partout nicht kommen, das lang erwartete Kind von Louise und Antonio. Dann setzen bei der Schwangeren endlich doch die Geburtswehen ein... Am Ende eines langen und schmerzvollen Morgens sind alle erschöpft und müde, aber auf eine fast überirdische Weise glücklich: die Hebammen Birgit und Maria, die Eltern, das Kind – und die Reporterin. Ein Bericht aus dem Hamburger Geburtshaus ■ Von Viola Roggenkamp
Ob in Irland, Palästina, Kurdistan oder dem Baskenland: Vom Kampf für die nationale Befreiung hatten die bundesdeutschen Linken immer eine hohe Meinung. In dieser Art von Solidarität waren Kompromisse nicht vorgesehen. In Oslo wird am 10.Dezember zwei nordirischen Politikern der Friedensnobelpreis verliehen. Es ist eine Auszeichnung für Versöhnung und gegenseitigen Respekt. Und zugleich ein Lob der Diplomatie. Ein Essay ■ von Kersten Knipp
Vor allem samstags werden sie zu modernen Orten der Geselligkeit – die Filialen der Modekette H & M. Dort trifft man meist junge Menschen. Warten an der Kasse, Hektik in den Umkleidekabinen – Ungemütlichkeiten solcher Art gehören zum Kauferlebnis dazu. Zugeschaut hat ihnen dabei ■ Benjamin v. Stuckrad-Barre
Rußlands Mafia funktioniert besser als der postsozialistische Staat. Was sie den Geschäftsleuten abknöpft, empfinden manche sogar gerechtfertigter als die Besteuerung. Und die Behörden nehmen's hin. Mit dem Mafiagünstling Wolodya sprach ■ Ernst von Waldenfels
Steven Spielberg, Regisseur von „Der Soldat James Ryan“ und „Schindlers Liste“, hat Erfolg. Kritikern ist er daher suspekt. Eine Erwiderung ■ von Mariam Lau
■ Die SPD zelebrierte am Samstag den Auftakt ihres Wahlkampfes. In Berlin erlebten 6.000 Besucher, von Kameras bestens in Szene gesetzt, einen Kanzlerkandidaten fürs einfache Volk
■ Veröffentlichungen in „Washington Post“ und taz über Massengräber im Kosovo haben eine heftige Kontroverse ausgelöst. Sind in der von den Serben eingenommenen Stadt Orahovac die Opfer der Kämpfe beerdigt worden? Oder hat es vor gut zwei Wochen ein Massaker an Hunderten von Kindern, Frauen und unbewaffneten Männern gegeben? Nur eine internationale Untersuchungskommission kann hier die Wahrheit ans Licht bringen.
■ Die Siegerin der diesjährigen Tour de France steht jetzt schon fest. Die unnachgiebige Haltung der französischen Sportministerin stärkt den Dopingfahndern den Rücken. Ihr gebührt das Gelbe Trikot 1998