Die Vorher-Nachher-Formate aus dem Fernsehen haben nun auch die Sportvereine erreicht. Der FC St. Pauli sucht die verfallenste Umkleidekabine, und die wird dann für 20.000 Euro renoviert. Ein Verein aus Elmshorn hat gute Chancen zu gewinnen – und das nicht, weil die Kabine herunter gekommen ist
Wohin mag es einen verschlagen, wenn man versucht, eine Nacht in Berlin zu verbringen, ohne die Stadt zu kennen, ohne Freunde und ohne Geld? Der Selbstversuch führt an den Wannsee und aufs Polizeirevier.
Chiralität ist kein populärer Begriff. Dabei bezeichnet er die Signatur des Lebens: Das ist erst möglich, wenn Aminosäuren eine Linkstendenz haben – und wahrscheinlich stammt es aus dem All. Der Bremer Chemiker Wolfram Thiemann sucht nach präbiotischer Händigkeit auf dem Mars und einem Kometen
Der österreichische Autor Franzobel schlachtet die Wirklichkeit, die abfallenden Realitätspartikel fügt er zu einem Welttheater von barocken Ausmaßen. Genau der Richtige, um als Stipendiat der Stiftung „kunst:raum sylt quelle“ die Insel zu bereichern
Siemens will mit einer speziellen Ausbildung dem Fachkräftemangel entgegen wirken: Der Konzern hat Frauenklassen eingerichtet, um Schulabgängerinnen Technikberufe schmackhaft zu machen.
In den 1920er Jahren standen die Bauten Gustav Oelsners für die vorbildliche Umsetzung sozialreformerischer Ideen: Architektur, die das Soziale und die Bildung in den Mittelpunkt stellt. Heute harrt das Schaffen des einstigen Bausenators der Stadt Altona einer Wiederentdeckung
Die Hamburger Ausstellung „High Society. Amerikanische Porträts des Gilded Age“ demonstriert die Identitätssuche der amerikanischen Oberschicht des späten 19. Jahrhunderts – und lädt das hanseatische Publikum zur Identifikation ein
Für den echten Fan sind Cruiser nicht einfach Fahrräder: Sie sind ein Lebensgefühl. Eine Tret-Harley kann man darum nicht einfach fahren, sie muss erst hemmungslos aufgemotzt werden.
Das Hunde-Geschäft, das man nicht mit Plastiktüte und Schaufel wegräumen muss: Im chicen Stadtteil Uhlenhorst werden in Hamburg Trikots und anderer Sportkram für Hunde verkauft. Die Idee dazu hat der Besitzer aus den USA importiert
Eckart Krause hat die „Hamburger Bibliothek für Universitätsgeschichte“ aufgebaut, der Historiker Rainer Nicolaysen widmet sich ihrer wissenschaftlichen Auswertung. Dafür erhalten die beiden heute den mit 15.000 Euro dotierten Max-Brauer-Preis
Aus dem Blumengroßmarkt an der Friedrichstraße soll eine staatliche Kunsthalle werden. Eine zweitägige "Kunstinvasion" will man das Gelände für die Kunst erschließen.
Der Fotograf Heinrich Heidersberger wurde in den 1960er Jahren engagiert, um mit seinen Bildern die Stadt Wolfsburg aufzuwerten. Zum 70. Geburtstag der Stadt zeigt das örtliche Kunstmuseum eine Ausstellung mit Heidersbergers Fotos voller Boomtown-Euphorie und Autostadt-Paradoxien
Die meisten Stimmen für den Flughafen Tempelhof wurden im Bezirk Tempelhof-Schönefeld gesammelt. In der Siedlung Neu-Tempelhof aber sind die Flughafengegner in der Mehrheit. Sie leiden seit Jahrzehnten unter Fluglärm.
Der Hamburger Fotograf Jochen Lempert ist studierter Biologe und Künstler. Aus seinen technisch einfach gehaltenen Arbeiten spricht eine anachronistische Poesie, wie eine Ausstellung im Sprengel-Museum in Hannover zeigt
Zunehmend mehr Menschen wollen ihr eigenes Leben erzählt, vor allem aber gedruckt sehen. Und sie lassen sich das einiges kosten. Also gibt es „Biografiedienstleister“ wie Rona Schneider aus Bremen, die daraus Kapital schlagen. Schneider bekommt jetzt den ersten Deutschen Biografiepreis
Menschen, die arm sind trotz Arbeit, entwickeln im Saalbau Neukölln aus ihren Erfahrungen ein "legislatives Theaterstück". Dabei soll das Publikum entscheiden, wie den "Working Poor" geholfen werden kann.
Die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht führten zu einem Schauprozess, in dem sich etliche Zeugen äußerten und am Ende niemand wegen Mordes verurteilt wurde. Die Künstlerin Ana Torfs hat auf Grundlage der Prozessprotokolle eine Installation erarbeitet, die jetzt in Hannover zu sehen ist
Peter Zadek inszeniert Pirandellos „Nackt“ am Hamburger St. Pauli Theater. Herausgekommen ist ein sehr privates Stück über das Scheitern und den Tod, das die Bühnenvorlage des italienischen Autors aber nicht zu fassen bekommt