■ Die sozialistische chilenische Politikerin Isabel Allende, Tochter des gestürzten ehemaligen Präsidenten Salvador Allende, über die Perspektiven Chiles im Falle einer Rückkehr des Ex-Diktators Augusto
Der klassische Feminismus ist überholt, abgehakt, vielleicht sogar schon tot. So lautet die vorherrschende Meinung. Viele seiner einstigen Vordenkerinnen und Starautorinnen indes leben noch – wenn auch häufig in Vergessenheit und nicht selten am Rand des Existenzminimums. Selbstbeobachtungen über den Schwebezustand zwischen verblaßtem Ruhm und drohender Altersarmut ■ von Kate Millett
Lecker. Zum Martinstag kommt die Martinsgans auf den Tisch und zu Ostern das sorgsam gemästete Stallkaninchen. Der Schlachter wird's gemeinhin schon richten. Diskret und mit sicherer Hand. Erst wenn der professionelle Tiermeuchler einmal fehlt und der Ungeübte zum Messer greift, ahnt der aufmerksame Beobachter: Große Feiertage erfordern auch große Opfer. Tieropfer. Denn die Eßgewohnheiten an unseren christlichen Festtagen sind im Grunde nichts anderes als ein schmackhafter Ersatz für unappetitliche heidniche Opferriten. Aufschlußreiche Szenen, beobachtet ■ von Reinhard Krause
■ Herausgeber einer Belgrader Zeitschrift wird im Eilverfahren verurteilt, sein Eigentum beschlagnahmt. Vuk Drasković kündigt der Diktatur über die Pressefreiheit den Kampf an
Das Baskenland sucht Versöhnung. Für viele ist das schwierig. Etwa für Consuelo Ordóñez, deren Mann von ETA erschossen wurde, und für Arantza Raskin, deren Sohn als ETA-Kämpfer im Gefängnis sitzt ■ Aus San Sebastián Reiner Wandler
Die UN-Luftbrücke zur Versorgung der hungernden Zivilbevölkerung im Südsudan hat bisher den Hunger nicht gestillt. Zu groß sind die logistischen Probleme, zu unkontrollierbar der Verbleib der Hilfsgüter ■ Aus Marial Peter Böhm
Kirche, Kino, Kokain: John Updikes 17. Roman, „Gott und die Wilmots“, ist eine Familiensaga des Scheiterns, die das gesamte 20. Jahrhundert und die amerikanische Gesellschaft von New York bis L.A. umspannt ■ Von Jörg Magenau
■ Goran Bregovic, der die Musik zu den Filmen von Emir Kusturica schrieb, über das Glück ungestimmter Instrumente, die Unmöglichkeit, das Schicksal seiner Musik zu kontrollieren, und den Unterschied zwischen Poli
Türkische Studentinnen demonstrieren für ihr Recht, ein Kopftuch tragen zu dürfen – und werden dafür vom Studium ausgeschlossen. Westliche Menschenrechtsorganisationen tun nichts, um das zu ändern ■ Von Dilek Zaptçioglu
Morgen wird in Montenegro ein Parlament gewählt. Milošević-Gegner und -anhänger stehen sich unversöhnlich gegenüber. Viele fürchten einen Bürgerkrieg ■ Aus Podgorica Andrej Ivanji
Wer heute öffentlich von Grenzen spricht, fordert in aller Regel ihre Überwindung. Wer multikulturelle Vielfalt proklamiert, hat Gleichheit im Sinn und ebnet häufig der Einfalt den Weg. Eine Buchbesprechung ■ Von Edith Kresta
Semdin Sakik, Feldherr der Kurdenorganisation, setzt sich in den Nordirak ab und kritisiert den Führungstil von PKK-Chef Öcalan. Jetzt holen ihn die türkischen Militärs ■ Von Herbert Klein
Ein Machtkampf in der Kommunistischen Partei führte 1968 zu einer antisemitischen Kampagne. 20.000 Juden wurden vertrieben. Heute werden die ersten Opfer von damals geehrt. Schuld war „das System“ ■ Aus Warschau Gabriele Lesser
Seit der russischen Belagerung 1996 engagieren sich Berliner Theaterkünstler für die demokratische Zukunft Tschetscheniens. Aufzeichnungen ■ von Peter Krüger