Ken Saro-Wiwa war nicht nur ein Vorkämpfer des Ogoni-Volkes. Er stritt für ein Nigeria, das seine Kulturvielfalt anerkennt und Diktatoren nicht toleriert ■ Von Frank Hayder
■ Vor den Wahlen gerät die Kultur im Iran unter Druck: Der in Deutschland lebende Schriftsteller Said über das Verbot der Zeitschrift "Gardun" und die Verurteilung ihres Herausgebers Abbas Maarufi
■ Der Holocaust war nicht das Werk einiger Rassenfanatiker: Die intellektuelle Elite machte eifrig mit. Grubbes Lebensweg ist der furchtbare Normalfall – Von Götz Aly
Nach den produktiven achtziger Jahren haben die chinesischen Schriftstellerinnen ihre beherrschende Stellung in der Literatur eingebüßt ■ Von Tienchi Martin-Liao
Er war Marxist und spielte Gitarre. Thomas Sankara war 33, als er sich 1983 an die Macht putschte. Sein Ziel für das verarmte Obervolta: „eine neue Gesellschaft“ aufbauen. Vier Jahre später wurde er getötet – beim Putsch seines Duzfreunds. Für viele Afrikaner ist Thomas Sankara heute noch ein Held. ■ Von Dominic Johnson
Saddam Husseins Erbe, die Destabilisierung durch die Nachbarstaaten und Klientelpolitik sind die entscheidenden Hindernisse auf dem Weg zur Demokratie in Irakisch-Kurdistan / Kollaborateure und Islamisten sind die Gewinner ■ Aus Arbil Rizgar Dostani
Zweieinhalb Jahre nach der „Expo“ ist Andalusien in der Krise versunken. Hinter schillernden Prestigeobjekten verbirgt sich die alte Strukturschwäche. Ist Andalusien der politische Vorreiter für ganz Spanien? ■ Aus Sevilla Antje Bauer
In einer entlegenen Ecke Europas, zwischen Moldova und der Ukraine, hält sich ein letztes kleines Stück Kommunismus: Transnistrien, Hort offizieller Nostalgie und privater Verzweiflung ■ Von Keno Verseck
Beim Fußball geht es um eine Vielzahl von Spielern, die immer wieder neu organisiert werden müssen. Daher beginnt Fußball im Kopf. So ist es auch mit der Korruption ■ Von Lutz Overbeck und Viola Gräfin von Bethusy-Huc
In demokratischen Systemen wird Korruption durch Gewaltenteilung und Machtwechsel verhindert und bekämpft, so heißt es. Doch vielleicht ist Korruption ein integrierter Bestandteil der Demokratie? ■ Von Werner Raith
Die Regierung benimmt sich „unbritisch“, und das Königshaus versinkt im Psychodrama. Die gewohnte Gleichsetzung von Schein und Sein funktioniert nicht mehr, der britische Staat steckt in einer Vertrauenskrise ■ Aus London Dominic Johnson
Alle Versuche, im Herbst 89 die Staatssicherheit der DDR zu retten, scheiterten. Unter dem Druck der Bewegung entschied sich die Führung des Geheimdienstes nicht für den Gegenangriff, sondern für den geordneten Rückzug ■ Von Guntolf Herzberg
Fünf Jahre nach der samtenen Revolution in der Tschechoslowakei wollen sich viele nicht mehr an ihre damaligen Hoffnungen erinnern ■ Von Tomas Niederberghaus