Nur wer ein Auto hat oder zu Fuß zu geht, kann dem Dreck und Elend der Flüchtlingslager entkommen. Um in den Westen ausgeflogen zu werden, behaupten die Vertriebenen, müsse man nicht krank sein, sondern sehr viel Geld haben ■ Aus Cegrane Barbara Oertel
Der Bundestag entscheidet heute über mehr Soldaten für das Kosovo – die üben, Frieden zu bringen. Truppenbeobachtungen ■ Von Heike Haarhoff (Text) und Marcus Höhn (Fotos)
Die junge Kosovo-Albanerin Sadie wurde auf der Flucht angeschossen und liegt in einem albanischen Militärkrankenhaus. Zu ihr vorzudringen kommt einer Odyssee gleich. Soldaten wollen niemanden vorlassen. Um ihr Hilfe anzubieten – sie ist gelähmt und muß operiert werden –, müssen allerlei Kontakte mobilisiert werden. ■ Aus Tirana Petra Welzel
Ulcinj, die südlichste Stadt Montenegros, ist mehrheitlich albanisch besiedelt. Deshalb haben sich viele Albaner aus dem Kosovo hierhergerettet. Heute gibt es in der Stadt, die bis zum Ausbruch des Krieges hauptsächlich von Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft lebte, mehr Flüchtlinge als Einwohner. ■ Von Thomas Schmid
Über die „Schande“, vergewaltigt worden zu sein, können die wenigsten Kosovo-Albanerinnen, die nach Albanien kommen, sprechen. Wie in jedem Krieg und bei jeder Vergewaltigung. Nun gelang es Human Right Watch dennoch, einige Flüchtlingsfrauen zu einer Aussage zu bewegen. Und ihre Berichte werden bestätigt. ■ Aus Kukes Erich Rathfelder
■ Ist die erste Frau erst ruiniert, treibt Mann es im Krieg ganz ungeniert – über das lange Schweigen zu einem historisch bewährten Kampfmittel: systematische Vergewaltigungen
Die Niederländer haben im Zweiten Weltkrieg unter Nazideutschland schwer gelitten. Doch trotz des Traumas der deutschen Besatzung nahmen holländische Familien zwischen 1948 und 1950 Zehntausende Vier- bis Zehnjährige aus Deutschland auf. Woher nahmen die Holländer den Großmut, die Kinder des Feindes aufzupäppeln? Über ein vergessenenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte berichtet ■ Henk Raijer
Filme aus Deutschland waren Weltklasse – bis zur Nazi-Ära. Nach 1945 dominierten Schwarzwald- und Immenhofmädels. Daran haben auch Autorenfilmer wie Wim Wenders kaum etwas ändern können. Ein Rückblick auf das Nachkriegskino. Teil XII der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ Von Kurt Scheel