■ Am vergangenen Sonntag starb in Zürich im Alter von einundachtzig Jahren der Buchhändler, Kommunist, Verleger, Antiquar, Jude und Mentor einer ganzen Generation von Linken: Theo Pinkus.
■ Tag für Tag kommen sowjetische Juden in Berlin an. Sie werden „geduldet“, eine rechtliche Regelung steht aus. Vor 1933 lebten etwa 600.000 Juden in Deutschland, heute 30.000. Die jüdischen Gemeinden haben Interesse an der verstärkten Einwanderung — Deutschland will die Aufnahme von Juden kontingentieren.
■ Nicht nur zur Weihnachtszeit — so lautete in den Tagen vor dem Fest das Motto des taz-Aufrufs, die Hilfsaktion für die Betroffenen des Reaktorunglücks von Tschernobyl zu unterstützen. Die Aktion läuft, die Hilfsgüter kommen an. Die taz war vor Ort.
■ Am Samstag veranstaltete das „Kuratorium für einen demokratisch verfaßten Bund Deutscher Länder“ einen Verfassungskongreß in Potsdam. Bis März nächsten Jahres soll ein eigener Verfassungsentwurf vorgelegt werden. Für eine breite öffentliche Beteiligung wirbt das Motto: „Verfassungsfragen sind Alltagsfragen“
■ Ab Montag werden Flüchtlinge, die um Asyl nachsuchen, erstmals auch auf die neuen Bundesländer verteilt. Nicht nur die Mitarbeiter der zentralen Aufnahmestellen fühlen sich dabei heillos überfordert. Noch weitgehend „im Fluß“ befinden sich auch Unterbringung und soziale Betreuung.
■ Saliha Scheinhardt, einst „Gastarbeiterin“ aus der Türkei, heute Verfasserin von Erzählungen über die Situation von Arbeitsimmigrantinnen, zur BVG-Entscheidung INTERVIEW
■ „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“ - so kurz und eindeutig stellt es das Grundgesetz der Bundesrepublik fest. Schon lange ist der Union der Artikel 16 ein Dorn im Auge. Mit einer Einschränkung des Rechts auf Asyl möchte sie die „Asylantenflut“ eindämmen. Nun erhalten die Christdemokraten Schützenhilfe - von Lafontaine. Im Wahlkampf ist dem Kanzlerkandidaten der SPD das Thema der offenbar überzähligen Ausländer gerade recht.
■ taz-Streitgespräch mit dem Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, der Jugoslawin Gordana Golubovic und der Iranerin Shala Blum, beide Gemeinderätinnen der Grünen in Stuttgart