Der Kanute Sideris Tasiadis, Kind griechischer Einwanderer, hat sich in Deutschland nie benachteiligt gefühlt. Jetzt lässt er sich für seine Silbermedaille feiern.
Turners Meisterschreiber, Adrian Zielcke, hat sich in der Wortwahl vergriffen. Seine Kolumne zierte ein Nazispruch. Jetzt ist der Ex-StZ-Mann nur noch „unabhängig“
Jahrelang hat die CDU vor Stefan Mappus gekuscht. Jetzt ist er der Schurke. In der Schlammschlacht vergessen die Christdemokraten eines: Der Ex-MP ist ein Kind ihrer Partei, die solche Figuren befördert
Vertrauliche Dokumente legen nahe: Die Investmentbank Morgan Stanley hat bei dem heftig umstrittenen EnBW-Deal ein Problem mit der Unabhängigkeit. Ein hausinterner „Conflict Check“ der beteiligten Banker René Proglio und Dirk Notheis zur Vermeidung von Interessenkollisionen stand noch aus, als beide den womöglich überhöhten Kaufpreis bereits mit eingetütet hatten. Jetzt wurde offiziell bestätigt, dass Dirk Notheis seinen Job los ist. Er sitzt nicht mehr im Vorstand von Morgan Stanley Deutschland.
Ulrich Hardt lebt mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner im Pfarrhaus. Das stört weder seine Gemeinde noch die Kirche, obwohl er im bodenständigen Oberfranken lebt.
Unter dem holprigen Titel „Angst essen Seele auf“ beschreibt Rainer Werner Fassbinder in seinem Film aus den 70er-Jahren das leidvolle Leben des Arbeitsmigranten Ali. Ali ist überall. Im Erwerbsleben von heute machen immer mehr Menschen dieselbe Erfahrung: „Angst essen Seele auf.“ Die Angst lauert in Werkhallen und schnieken Büros, an Maschinen, Computern und Konferenztischen und hat sich zum Vielfraß entwickelt. „Seele“ steht permanent auf ihrem Speisezettel. Die Angst am und um den Arbeitsplatz frisst auf, was den Menschen ausmacht: seine „Seele“, sein Innerstes, den Kern seiner Persönlichkeit und deren Würde. Nichts anderes meint jene moderne Volkskrankheit, die heute – neudeutsch – eher unter der Bezeichnung „Burnout“ daherkommt
Warum keine Europameisterschaft mit 32 Mannschaften? Oder gleich mit Andorra, Kasachstan und Österreich? Das Ergebnis wäre das Gleiche wie das jetzige. Ein Monolog.
Er soll seiner Bank einen Schaden von fast fünf Milliarden Euro verursacht haben. Dafür wurde er bereits verurteilt. Jetzt geht der frühere Risiko-Trader Jérôme Kerviel in Berufung.
Sie setzt „auf Sieg“ und will gleichzeitig „verhärtete Fronten auflockern“. Bettina Wilhelm, 47, Anfang Mai von der Stuttgarter SPD bei nur einer Gegenstimme zur Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl nominiert, demonstriert Selbstbewusstsein. Die parteilose Erste Bürgermeisterin von Schwäbisch Hall verortet sich selbst in der Mitte zwischen dem konservativen Kandidaten Sebastian Turner und dem grünen Bewerber Fritz Kuhn. Vor der Wahl will sie keine politischen Absprachen treffen. Zu ihren Hauptzielen gehört die drastische Verbesserung der aus ihrer Sicht skandalös schlechten Kinderbetreuung in der Landeshauptstadt. Die Stadtwerke sollen zu 100 Prozent rekommunalisiert werden
„Zu viel Geld für Kultur schadet nur“, prangt als Losung auf dem Umschlag der kürzlich erschienenen Streitschrift „Der Kulturinfarkt – Von allem zu viel und überall das Gleiche“. Die Hälfte der mit öffentlichem Geld subventionierten Kulturinstitutionen sei verzichtbar – das ist die These der Autoren Armin Klein, Dieter Haselbach, Pius Knüsel und Stephan Opitz. In deutschen Feuilletons wurden sie gefeiert – oder zerrissen, als seien sie die vier Reiter der kulturellen Apokalypse. Die Kontext:Wochenzeitung hat sich mit Armin Klein über sein provokantes Buch unterhalten
Wenn es um Parteitagsstimmen geht, zählt in der Linkspartei ein Westler rund ein Drittel mehr als ein Ostler. Das wird zu Wahlakrobatik beim Parteitag im Juni führen.