Damit sie schweigen und keine Miene verziehen: In Elia Suleimans Spielfilm „Göttliche Intervention“ schlägt die Ausdruckslosigkeit der Figuren in Expressivität um. Arabischer Sarkasmus, jüdischer Humor und christliche Ironie vermischen sich dabei – und Allmachtsfantasien kommen auch hinzu
Eindrücke nach dem Tag X: Auf den Friedensdemos in Berlin werden Evergreens vorgetragen, das Fernsehen bringtöbszön-schöne Webcamaufnahmen aus der Wüste, und manche fürchten, von diesen Bildern infiziert zu werden
Desert Storm Art: Die U.S. Army schickt Künstler als Soldaten an die Front, die Bilder vom Irakkrieg malen, auf denen nicht Missiles, sondern Menschen zu sehen sind. Nur der Tod der heroischen Troopers bleibt auf den Schlachtengemälden abwesend
Heute Abend eröffnet die Leipziger Buchmesse. Literarisch schreiben lernen konnte man vor Ort schon in den Fünfzigerjahren. Und noch immer studieren am Deutschen Literaturinstitut Leipzig einige der jungen Erfolgsautoren, wie man Regeln vermeidet
Wo geht es noch mal nach Berlin-West? – In den Achtzigerjahren hat Gerhard Seyfried die Karten für den linksalternativen Alltag gezeichnet. Jetzt hat er mit „Herero“ einen historischen Roman über die deutsche Kolonialherrschaft geschrieben
Mehr Farbe pro Quadratmeter! Mit der Ausstellung „Painting Pictures“ leistet das Kunstmuseum Wolfsburg einen Beitrag zum Hype um die neue Malerei, bezieht aber auch Foto und Video mit ein
Echte Klischees, also Schnappschüsse, ohne Bourdieusereien: Unter dem Titel „Algerienbilder, eine Wahlverwandtschaft“ sind im Pariser Institut du Monde Arabe Fotografien von Pierre Bourdieu zu sehen, die er von 1958 bis 1961 in Algerien aufnahm
In den Vereinigten Staaten wächst das Bündnis für den Frieden. Inzwischen wird es vom liberalen Durchschnittsamerikaner dominiert. Sogar Camilla Paglia ist gegen den Krieg. Sie liest den Untergang des amerikanischen Imperiums nicht aus Eingeweiden, sondern aus den Trümmern des Spaceshuttles
Ein Gespräch mit Judith Hermann, deren neuer Erzählband „Nichts als Gespenster“ heute erscheint, über Autorenfotos, nomadische Großstadtmilieus, ihre Protagonisten und deren privilegiertes Leben
Mein Kafka, dein Kafka, Kafka ist für alle da: Erkundungen im gegenwärtigen kleinen Hype um den großen, armen Prager Autor – von einem Restaurant über den Experimentalfim „Ka.F.ka. Fragment“ bis hin zu Reiner Stachs umfassender Biografie
Fotografie muss in Sequenzen gedacht werden. Jedes gute Bild entsteht als Teil einer Sequenz. Das ist das Credo von Stefan Moses. Das Münchener Stadtmuseum hat eine Retrospektive ausgerichtet und zeigt den Fotografen als großen Künstler
Thorsten Schmitt ist der ältere Bruder des populären Skispringers Martin und gehört zum Team der Nordischen Kombinierer, das derzeit für Furore sorgt. Ein Siegertyp ist der 27-Jährige aber nicht
Die ostdeutsche Bestsellerautorin Jana Hensel hat sich auf die Suche nach einer real existierenden Kindheit gemacht.Ihr Buch „Zonenkinder“ erfindet keine Generation Trabbi, sondern markiert die kulturelle Angleichung zwischen Ost und West
Wenn der Mond aus Papier ist und der Schreibtisch aus Pappmaché: Das Lenbachhaus München zeigt die erste deutsche Einzelausstellung mit Fotografien und Filmen des Künstlers Thomas Demand
Arbeit schwindet zunehmend – zumindest in der Realität. Im Internet dagegen sieht es anders aus:Auf den Servern von Online-Rollenspielen herrscht Vollbeschäftigung – für 12,95 Dollar im Monat
Germaine Dulac sah im Kino „die Macht, uns aus unseren moralischen und faktischen Einschränkungen herauszuführen“. Die französische Regisseurin wollte Filme schaffen, die die Regungen der Seele auf musikalische Weise zum Ausdruck bringen