Manu Chao, das singende Attac-Manifest, hat ein neues Album gemacht: "La Radiolina". Damit könnte er es in den USA schaffen - seine Bush-Kritik kommt dort jedenfalls an.
Hiphop ist nie der eindeutige Aufschrei aus den Ghettos gewesen, zu dem die Kritik ihn gerne erklärte. Doch je lauter der Weltlauf verlangt, Position zu beziehen, desto fragwürdiger wird eine popkulturelle Haltung, die genau dies anbietet
In der Hiphop-Kultur wird Gewalt als harter Straßenrealismus gefeiert. Tatsächliche Ausschreitungen wie zuletzt in Kreuzberg sind selten. Dass die Lage auch eskalieren könnte, hängt für Rap-Star Sido von immer ghettoähnlicheren Verhältnissen ab
Aus den New Yorker Barrios um die Welt: eine kleine Geschichte der Plattenfirma Fania Records, die Ende der Sechziger die Salsa erfand, in den Siebzigern weltweit die Musik der Hispanics dominierte und nun ihren Backkatalog wiederveröffentlicht
Ein Gespräch mit der brasilianischen Sängerin Marisa Monte über Brasilien, das gelobte Land der Moderne, die Kunst, den richtigen Umweg zu gehen, und Anthropologen, die im Kochtopf landeten
Am 1. Januar wird Bulgarien der EU beitreten. Anders als viele Metropolen in Europa wächst die Hauptstadt Sofia rasant. Zur Wende gab es 800.000 Einwohner, heute sind es 2 Millionen. Einen städtebaulichen Plan gibt es nicht. Den soll die EU bringen
Mit Mitte zwanzig heißt es als ehemaliger Teenie-Star, sich an die Bestandssicherung zu machen. Christina Aguilera erfindet sich mit ihrem neuen Album als ernsthafte Künstlerin, Beyoncé Knowles macht einfach weiter. Kelis bleibt so radikal wie gehabt
Feine Unterschiede (8): In Deutschland hat sich mittlerweile eine breite türkischstämmige Mittelschicht etabliert. In ihren Vorstellungen von Bürgerlichkeit lässt sie sich auch von ästhetischen Vorbildern aus der Türkei leiten
Wissbegierde, Opferbereitschaft und familiärer Umgang untereinander sind Antrieb, jedes Jahr noch exotischere Reisen zu finden. Interview mit Wolfgang Grabowski, Veranstalter von Behindertenreisen
Einladung ins literarische Musterland: Südkorea ist Weltmeister im Erwerb von deutschen Lizenzen, von Thomas Mann bis Michael Ende ist fast alles übersetzt. Andersherum sieht es aber traurig aus – die Frankfurter Buchmesse soll das nun ändern
Niemand verbindet Underground-Ethos so glaubwürdig mit Mainstream-Erfolg wie Kanye West. Mit „Graduation Day“ bringt der HipHop-Superstar nun den zweiten Teil seiner College-Trilogie heraus
Reggaeton heißt das neue Ding aus der Karibik. Die Wiege des Genres steht in Puerto Rico, doch auch in New York und auf Kuba hat der Dancehall-lastige HipHop-Sound inzwischen viele Freunde gefunden. Nun wollen die Stars der Szene wie Daddy Yankee und Speedy die europäischen Charts erobern
Die schmetternden Jas und entsetzten Neins eines sehr ruhig gewordenen Literaturkritikers und fleißigen Buchproduzenten: Bei der Buchvorstellung von Uwe Wittstocks Reich-Ranicki-Biografie „Geschichte eines Lebens“ in Berlin gab Marcel Reich-Ranicki wie eh und je den publikumswirksamen Unterhalter
Zum zehnten Mal defilierte an Pfingsten der „Karneval der Kulturen“ durch Kreuzberg: Inzwischen hat das Multikulti-Spektakel der Love Parade den Rang als größtes Straßenfest Berlins abgelaufen, harrt aber noch seiner poptheoretischen Durchdringung
Dem schwarzen Amerika geht es so schlecht wie selten zuvor. Linke Bürgerrechtler üben sich angesichts dieser Situation in Selbstanklagen: Vor allem fehle es gegenwärtig an Führungspersonal. Und Toni Morrison wünscht sich gleich den Blues zurück