Salomon Korn, Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, kritisiert den Piper Verlag, weil der die deutsche Ausgabe von Norman G. Finkelsteins „The Holocaust Industry“ plant. Doch es geht nicht um eine voreilige politische Befriedung eines Streits, der erst geführt werden sollte
Jamaika tobt: In den Auseinandersetzungen zwischen Dancehall-Stars wie Capleton und Beenie Man werden die aktuellsten religiösen und gesellschaftlichen Fragen im Reggae-Rhythmus verhandelt
Talkin Loud, die weltweit vielleicht einflussreichste Dance-Plattenfirma, wird zehn Jahre alt: Zum Jubiläum sinniert Label-Chef Gilles Peterson über Hypes à la Acid Jazz, Medienmechanismen und seine Rolle als Geschmacksinstanz und wundert sich, dass nicht mehr Menschen schlecht über ihn sprechen
Standort Deutschland (X): 1939 wurde das hessische Stadtallendorf zu einem Rüstungsschwerpunkt der NS-Kriegspolitik. Heute gibt es hier unsprengbare Bunker und eine türkische Gemeinde, die sich inzwischen fremd zwischen zwei Kulturen fühlt
Mit dem Shoah-Foundation-Film „Die letzten Tage“ geriet der unreflektierte Umgang mit Zeitzeugenschaft ins Zwielicht. Ist der Holocaust zur neuen Zivilreligion geworden? Ein Gespräch mit Volkhard Knigge, dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald
In der heruntergekommenen rumänischen Industriestadt Iasi machen viele Jugendliche eine kriminelle Karriere. Zuerst treiben sie sich auf den Straßen rum, dann landen sie in Kinderbanden im Ausland, und schließlich werden sie abgeschoben ■ Aus Iasi Keno Verseck
Serena Williams, perlenbezopfte Attraktion der German Open, befindet sich trotz ihres gestrigen Ausscheidens auf dem Weg in die absolute Weltspitze ■ Aus Berlin Matti Lieske
■ Emigration ist eine komplizierte Angelegenheit: Ein Gespräch mit der im Exil lebenden Autorin Dubravka Ugresic über die Erfindung der kroatischen Sprache, die Schwäche der Opposition, schleichende Faschisierung,
Rehabilitierung des Vergessens und penible Erinnerungsarbeit: Monika Maron recherchiert in „Pawels Briefe“ die Geschichte ihrer Familie über drei Generationen, drei Weltanschauungen und ein Jahrhundert – eine Reportage auf den Spuren deutscher Geschichte ■ Von Jörg Magenau
Unter den Weißen nimmt die Angst zu, daß Südafrika in Wirklichkeit Afrika ist. Wegen der hohen Kriminalität und der unsicheren Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt wollen viele von ihnen das Land verlassen ■ Aus Johannesburg Kordula Doerfler
Jörg Schönbohm (CDU) ist Berlins Senator fürs Grobe. Seit er von türkischen „Ghettos“ redet, hagelt es Tomaten und Verwünschungen. Der Ex-General sucht Trost beim guten Buch – und beim Klavierspiel seiner Frau ■ Von Severin Weiland
Heute wählen die Nordiren ein Regionalparlament. Die Wahlen gelten als wichtiger Test für das Friedensabkommen. Dessen Befürworter haben gute Chancen. Jedoch sind viele Parteien hoffnungslos zerstritten ■ Aus Belfast Ralf Sotscheck
Kalifornien stimmt in einem Referendum über den zweisprachigen Unterricht für Immigrantenkinder ab. Ist die Mehrsprachigkeit eine Chance oder ein Stigma? ■ Aus Los Angeles Peter Tautfest
Mißhandelte und vergewaltige Ehefrauen landen in Polen oft in den Heimen von Marek Kotański. Beim „Retter der Gestrandeten“ geht für viele das Martyrium weiter ■ Aus Warschau Gabriele Lesser
Mit harten Klängen und sehnsüchtigen Texten ackern sich fünf junge Berliner Türken durch ihre Erfahrungen als Migrantenkinder in Deutschland. Und sie könnten schon bald Erfolg haben mit ihrer Musik. Ein Porträt von Hasret, der ersten türkischen Hardcore-Band aus Berlin ■ Von Frank Rothe
Weil sie nicht als „Treppenterrier“ anheuern wollen und wissen, was sie wert sind, gehen die arbeitslosen Schwestern Marion Knabe und Herma Nippe heute auf die Straße ■ Aus Berlin Constanze v. Bullion
Die einen ziehen nach Ostberlin, die anderen ins Eigenheim, die meisten aber bleiben und werden einfach älter. Die Kreuzberger trotzen der neuen Hauptstadt, den eigenen Problemen und der Sehnsucht nach alten Zeiten ■ Aus Berlin Vera Gaserow
In Ostberlins größtem Industriegebiet werden die Fabriken dichtgemacht. Ein Investor träumt von der Wiedergeburt des Stadtteils als Dienstleistungs- und Kulturzentrum, die AnwohnerInnen träumen von den alten Zeiten ■ Aus Berlin Hannes Koch