■ Frankfurter Fachhochschule begann Befragung von Fixern, die durch Selbstentzug „clean“ wurden / Erfolgsquote möglicherweise höher als bei herkömmlichen Therapien
■ Streit um die Jagdgründe des Georg–Maria Fürst von Waldburg / Freistaat verlängerte Pachtvertrag nicht / Der Fürst kündigt daraufhin den Bauern, die auf seinen Bergen Alpwirtschaft betreiben / Landwirtschaftsministerium verhandelt mit Durchlaucht wegen Grundstückstausch
■ Dem Terror und Anti–Terror auf der Spur: Stuttgarts Innenministerium lud zu einer Pressefahrt in das Ausbildungszentrum der französischen Anti–Terrorbrigade R.A.I.D. nach Paris/Bievres und in das BKA Wiesbaden / Das Schweigen der RAF oder: Der Legitimationsdruck der Ermittlungsbehörden wächst weiter
■ Der Prozeß um die Todesumstände des Demonstranten Sare wird voraussichtlich noch bis November dauern / Besatzungsmitglieder des WaWe 9 wollen nichts gesehen haben
■ Vorerst sind 13 Beamte aus Frankfurter Ämtern in einen Bestechungsskandal verwickelt / Oberbürgermeister Brück vermutet die Wurzel allen Übels im Feiern / Ein verkannter Erfinder sitzt in Haft
■ Jüdischer Arzt will nach jahrelangen Diffamierungen die hessische Kleinstadt Gedern verlassen / Bürger–Protest gegen die Vorwürfe des Arztes / Unterschriftenaktion gegen den „Rufmord“
■ „Von der sozialen Bewegung zur sozialen Revolution“: Anarachisten laden zu den „Libertären Tagen“ in Frankfurt / „Revolution kommt nicht aus den Gewehrläufen“ / Kritik an der Egozentrik der Autonomen
■ Betriebsratswahlen 87: 15 Millionen abhängige Beschäftigte bestimmen ihre Interessenvertreter / Chemische Industrie setzt auf Sozialpartnerschaft / Oppositionelle Listen formieren sich gegen Betriebsratsoligarchie Kaum sind die Bundestagswahlen vorbei, steht für 15 Millionen Arbeitnehmer in der Bundesrepublik erneut ein Urnengang an, der für ihren Arbeitsalltag womöglich eine größere Bedeutung hat als die Entscheidung über die Zusammensetzung des Bonner Parlaments: Die Betriebsratswahlen. Unter dn derzeitigen gesetzlichen Bedingungen könnten es die letzten sein, denn die Bonner Koalitionsfraktionen haben beschlossen, durch Veränderung des Betriebsverfassungsgesetzes die bisher bestehende einheitliche Vertretung aller Arbeitnehmer im Betrieb, den Betriebsrat, zu schwächen. Zunächst soll neben dem Betriebsrat ein Sprecherausschuß für die leitenden Angestellten eingerichtet werden. Außerdem sollen Minderheiten innerhalb des Betriebsrates paritätisch an Betriebsratsausschüssen beteiligt werde, eine Regelung, die sowohl firmenhörigen Spaltergruppen als auch progressiv–oppositionellen Beschäftigtengruppen zugute käme. Den Gewerkschaften sind die Betriebsratswahlen ein wichtiger Gradmesser für ihre Verankerung im Betrieb. In vielen Großbetrieben haben sich in den letzten Jahren oppositionelle Listen gegen allzu selbstherrliche Betriebsratsfürstentümer etabliert. Häufig in Übereinstimmung mit der offiziellen gewerkschaftlichen Programmatik sind diese Gruppen mit den bestehenden gewerkschftlichen Strukturen vor Ort zusammengestoßen. Die taz bietet einen Überblick über die Betriebsratswahlen 1987. Heute zunächst aus der Chemie–Industrie, morgen aus dem Metallbereich.
■ In einem Diskussionsbeitrag für die taz antwortet FR–Redakteur Anton–Andreas Guha auf Michael Fischers Beitrag zum Anti–Amerikanismus der bundesdeutschen Linken / Guha will die gefährliche Politik der USA mit Aufklärung und Vernunft statt mit Emotionen bekämpft wissen
■ Auch in der Endphase des Wahlkampfes üben sich die Gewerkschaften in vornehmer Zurückhaltung Massenarbeitslosigkeit und Tarifkampf erst nach der Wahl wieder „heiße Themen“
■ Zwischen den Orten, zwischen den Menschen: Bahnhöfe, Eisenbahnabteile, Hotels mit ihren Frühstückszimmern / Geschichten vom Alleinsein beim Reisen und von Männern nah und fern