Eigentlich wäre er ein Kandidat für Nils Schmid. Marco Wehner war einer der besten Frankfurter Steuerfahnder, seine Arbeit hat Millionen Euro in die Staatskasse gespült. Insbesondere hatten er und seine Frankfurter Kollegen die Banken im Visier. Heute arbeitet er als Fahrlehrer in Fulda, zwangspsychiatrisiert und zwangspensioniert mit 39 Jahren
JUBILÄUM In dieser 10.000. Ausgabe der taz schreiben ehemalige wie jetzige RedakteurInnen, was sie schon immer einmal schreiben wollten. Subjektiv, objektiv, schamlos, schmerzfrei. Über sich, Gott und die taz
Hans H. Pfeifer will in diesem Jahr als Stuttgarter Citymanager aufhören und nur noch als SPD-Stadtrat politisch aktiv bleiben. Zum Rücktritt hat Pfeifer keiner gezwungen. Warum eigentlich nicht, fragt man sich angesichts einer befremdenden Verquickung von Kapital, Kommerz und Kommunalpolitik
Aufsichtsräte, die um ihren Geldbeutel fürchten. Ein DB-Manager, der lächelnd höhere Kosten verkündet. Eine SPD-Abgeordnete, die ins Grübeln gerät. Und ein grüner Verkehrsminister, der keine Verträge kündigen kann. Das bestgeplante Bauprojekt Europas liegt in den Endzügen. Das kommentierte Protokoll einer verrückten Woche
Die „Frankfurter Rundschau“ ist über den Jordan gegangen, die „Financial Times Deutschland“ ist abgesoffen, weil sie gar nie das Schwimmen gelernt hat. Deshalb den Beginn des großen Zeitungssterbens im Land an die Wand zu malen, dafür taugen diese Beispiele nicht. Beide Blätter waren schon lang nicht mehr respektive nie lebensfähig. Ein besseres Exempel, um die Probleme der Branche zu erklären, gibt die Zeitungsgruppe Stuttgart ab. Aber auch die Schwierigkeiten, in denen Deutschlands drittgrößter Zeitungskonzern steckt, sind zum großen Teil hausgemacht
PRINTMEDIEN Deutschland kriegt die Zeitungskrise: Die „Frankfurter Rundschau“ ist pleite. Der Verlag sieht keine Chance mehr und meldet Insolvenz an. Das Stadtmagazin „Prinz“ wird nicht mehr gedruckt. Auch die „Financial Times Deutschland“ ist in Gefahr
Die Insolvenz der „FR" wird nicht die letzte bleiben. Kein guter Tag für unsere Demokratie, die davon lebt, durch kritischen Journalismus geschützt zu werden.
Zur Frankfurter Buchmesse: Katherine Boo gepriesen, Rainald Goetz verteidigt, Sibylle Berg bewundert, Silvia Federici und Richard Sennett interviewt, Liao Yiwu porträtiert u. v. m.