■ Verquollener Optimismus ist angesagt bei der Zeremonie der Vereinigung der beiden sozialdemokratischen Parteien. Eine politische Debatte findet in Berlin nicht statt — 's ist Wahlkampf. Den aber gibt die Demoskopie verloren.
■ Daß Bonn und westdeutsche Dienste Zugriff auf die Stasi-Akten haben, wollen die Bürgerrechtler in der DDR nicht zulassen. DDR-Politiker schlossen sich dem Protest an und gestanden ein, daß sie beim Staatsvertrag nicht aufgepaßt haben.
■ Acht Monate nach dem Attentat auf Alfred Herrhausen setzt die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) ihr blutiges Ritual fort. Die Botschaft des Kommandos Jose Manuel Sevillano: „RAF lebt!“ Ihr Opfer diesmal: eine Nummer kleiner. Staatssekretär Hans Neusel, seit 1985 hauptamtlich mit „Terroristenbekämfung“ beschäftigt, wurde nur leicht verletzt und ging anschließend, wie es sich für einen deutschen Beamten gehört, an seinen Schreibtisch.
■ Aufforderung der Bürgerrechtsbewegung Charta77 an Havel, angesichts der Vergangenheit Waldheims seine Reisepläne zu überdenken, sowie die Antwort Havels
■ Die Ergebnisse des Parteitags können als Niederlage der Apparatschiks gewertet werden. Nun wird sich entscheiden, ob Gorbatschow auch den neu geschaffenen Posten des stellvertretenden Generalsekretärs mit seinem Favoriten, dem Parlamentspräsidenten der Ukraine, Wladimir Iwaschko, besetzen kann - oder gelingt es den Konservativen, Gorbatschows Gegenspieler Ligatschow als Spiritus rector durchzusetzen?
Zu der Entscheidung von Bündnis 90 und den Grünen in Berlin, nicht zusammen mit der CDU in den Magistrat zu ziehen, befragte die taz Jürgen Roloff, Abgeordneter des Neuen Forum in der Stadtverordnetenversammlung. Roloff nahm für das Bündnis in der Arbeitsgruppe „Jugend und Sport“ an den Verhandlungen teil. ■ I N T E R V I E W
Ibrahim Böhme, Gründungsmitglied und Geschäftsführer der SPD Ost, zur Annäherung an die Bundesgenossen und zum Bekenntnis zu einem Parteiengesetz für die Wahlen vom 6.Mai ■ I N T E R V I E W