BEKENNTNIS Klaus Mertes, Rektor des katholischen Canisius-Kollegs, hat vor einem Jahr die Missbrauchsfälle an seinen Schülern öffentlich gemacht. Die letzten Monate waren für den Jesuitenpater eine neue Erfahrung mit seiner Kirche
Die Republik bewegt sich wieder. 2010 ging es viel um den Bahnhof in Stuttgart und die Anti-Atom-Bewegung. Doch die soziale Frage geriet dabei ins Abseits. Eine Bilanz.
BILANZ Zwölf Monate Schwarz-Gelb. Letztes Jahr tingelte die Kanzlerin durch die Republik. Was hat sie sich angeschaut? Was nicht? Das Ungesehene zeigt: Die Regierenden leben in einer Wirklichkeit, die Regierten in einer anderen. Eine Abrechnung
Eric Schweitzer leitet das Entsorgungsunternehmen Alba und macht nebenher Politik als ehrenamtlicher Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK). Oder auch umgekehrt, je nach Betrachtungsweise.
Im brasilianischen Porto Alegre findet das zehnte Weltsozialforum statt. Mitbegründer Chico Whitaker wird wieder mit dabei sein. Trotz seiner 78 Jahre denkt er nicht ans Aufhören.
BHUTAN Die oberste Glücksbehörde ergründet die Zufriedenheit der Bewohner des Landes per Umfragen. Die UNO überlegt, ihre Definition von Bruttosozialglück zu übernehmen
FEINDAUFKLÄRUNG Alle Parteien haben Gegnerbeobachter. Sie tauchen bei Presseterminen und Kundgebungen auf. Sie filmen und notieren. Sie lauern auf den Fehler der Konkurrenz. Bericht aus einer geschlossenen Welt
HEIMAT Mitslal Kifleyesus-Matschie über Rassismus und Weltoffenheit, Äthiopien und Thüringen und darüber, wie der SPD-Politiker Christoph Matschie sie mit Plastegeschirr beeindruckt hat
GESELLSCHAFTSSPIELE Einst hat Andreas Steinbach ein Spiel erfunden, das den Irrsinn der DDR-Wirtschaft aufspießte: Planopoly. Nun steckt der Dresdener Physiker mitten im Irrsinn des Kapitalismus
Die Kurt-Tucholsky-Bibliothek kann nur mit Ehrenamtlichen den Betrieb aufrechthalten. Denn der Bezirk hat kein Geld, viele Bibliotheken mussten bereits schließen.
Als am 21. August 1968 Panzer des Warschauer Pakts in Prag einrollen, ist Toni Krahl empört. Der spätere Sänger der DDR-Supergruppe „City“ demonstriert vor der Botschaft der UdSSR – und geht dafür in den Knast. Auch als Bandleader wagt er den Spagat zwischen Unangepasstheit und Linientreue, so der 58-Jährige, der betont: „Ich war ein loyaler Bürger“ Interview: Gunnar Leue, Fotos: Rolf Zöllner