Die serbische Dramaturgin und Menschenrechtlerin Borka Pavicević über die Verteidigungsstrategie von Slobodan Milošević vor dem UNO-Tribunal in Den Haag, den schwierigen Umgang mit der Vergangenheit und Serbiens Perspektiven für die Zukunft
Mit beeindruckender Kohärenz hat er das Thema einer vernunftgeleiteten Verständigung im Medium der Öffentlichkeit bearbeitet: Jürgen Habermas erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Bin Laden hat als Erster verstanden, wie der Krieg des 21. Jahrhunderts aussehen wird. Es ist ein Krieg fast ohne Technik: ohne Handys und ohne Internet – aber trotzdem global
Der völlig entgrenzte Krieg brach nicht erst am 11. September aus. Die Kriegsmetapher zirkulierte schon vorher ununterbrochen durch den medialen Alltag. Der Ausnahmezustand wurde längst zum Orientierungspunkt politischen Handelns. Will man gehört werden, ist Gewalt effektiver als Dialog
Thomas Meinecke schreibt an seinem Projekt der postkolonialen Literatur weiter: Sein neuer Roman „Hellblau“ liest sich oft genug wie ein Bastard aus Detektivgeschichte, Science-Fiction und Historienroman. Was ihn glaubhaft macht, ist, wie er das Vorgefundene mit Schick und Begeisterung vermittelt
„Die Schlacht um die Blaubrücke“: Endlich liegt der Prolog von A. F. Th. van der Heijdens Romanzyklus „Die zahnlose Zeit“ auf Deutsch vor. Ein großes Buch über Erinnerungen und das Leben in die Breite
Der neue Antikapitalismus: SIE sollen nicht mehr ungestört über UNSER Schicksal bestimmen können. Und selbstverständlich eröffnet die Randale der bösen Gewaltbereiten erst jenes Feld der Sichtbarkeit, auf dem die seriösen Anliegen der gemäßigten Kapitalismuskritiker wahrgenommen werden
Das Politische wollen – aber wie? Das fragten sich die Schriftsteller Norbert Niemann und Georg M. Oswald. In der neuen Ausgabe der Literaturzeitschrift „Akzente“ suchen sie und andere Autoren der mittleren Generation nach Antworten
Hamm war nicht Hamlet, die Frauen waren schön, und der Whiskey schmeckte immer: In seiner Biografie findet James Knowlson sehr nahe an den stolzen und scheuen Samuel Beckett heran
Betrachtungen eines Ex-Junkies: Ein Gespräch mit Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan über Labilität und Ruhm, die Gründe für seine Heroinsucht und die Umstände seiner Rekonvaleszenz, den Neubeginn mit seiner Band und die Erotik von Kakteen
Heute startet die Wiederaufführung von Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ unter dem Motto „Immer noch der ultimative Trip“. Doch als der Film 1968 in die Kinos kam, war man sich darüber gar nicht einig. Einige Stimmen von damals
Sprache und Kultur bringen Wettbewerbsvorteile, lokale Eigenheiten haben kaum Chancen auf dem Markt der Anglizismen. Heute findet in Berlin die „Nationale Startkonferenz zum Europäischen Jahr der Sprachen 2001“ statt. Eine Bestandsaufnahme
Jazz im Zeitalter seiner digitalen Reproduzierbarkeit: Der Münchner Michael Reinboth hat dem Trend zum Downbeat in Deutschland die Tür geöffnet. Sein expandierendes „Compost“-Label bietet ein Forum für DJs und Remixer, die an der Fortführung des Dancefloor-Jazz mit anderen Mitteln arbeiten
Ab in die dunkle Vertikalität der Archive: Cornelia Vismanns medienarchäologische Untersuchung verfolgt die Geschichte der Akte von den Botengängen des Römischen Reiches über die staatliche Großproduktion von Dokumenten im 18. Jahrhundert bis zu den Stasi-Unterlagen in der Gauck-Behördevon FRIEDRICH BALKE
Iren gibt es überall. Kein Wunder: Für die Chance auf ein gutes Leben musste man jahrhundertelang von der Grünen Insel auswandern. Heute aber stellt Intel seine Chips hier her, die Wirtschaft boomt. Also wird Irland selbst zum Einwanderungsland. Woran die Iren allerdings recht wenig Freude finden